glücklichen Wortspiele und viele andere Vorzüge
werden ihre heitere Wirkung auch auf diejenigen
ausüben, die ihre Ausbildung nicht auf einer tech-
nischen Hochschule geholt haben. Mit einem Wort:
Grafs Kneiplieder werden ohne Zweifel ihren Weg
von Frankfurt aus über Karlsruhe, Stuttgart etc.
durch ganz Deutschland und die umliegenden Ort-
schaften machen. Ist es nicht ominös, dass der Ver-
leger den anheimelnden Namen Keller trägt?
Das "Gothaische Tagblattt in Nummer SO v. J.
1882 schreibt:
Ein Büchlein von allerlei Humoren, wie sie eben
den Techniker in seinem mannigfaltigen Berufsleben
anwandeln. Alles mit einem originellen, freilich auch
mitunter ein bischon gewaltsamen Witz getränkt,
der sich mit Glück auf die Eriindung überraschender
Redewendungen und unerhörter Reime verlegt. In
der Vorrede rühmt der Verfasser alles mögliche von
der edlen Mathematik, die sogar zum Übersetzen aus
dem Lateinischen ins Deutsche gut sein soll! („Wenn
man sie nur nicht erst lernen müsste!" wird sich
mancher Donatschüler dabei denken.) In den Liedern
selbst aber zeigt Graf, dass er ausser dem Wasser-
bau auch den Wein- und Versbau und andere Zweige
des Gemeinwesens mit Erfolg studiert hat. Wir
können das schnurrige Kompendium seiner technischen
Erfahrungen allen lach-, sing- und kneiplustigen
Kollegen des Verfassers mit heiterem Gewissen
empfehlen.
Das Weib, die Liebe und dergleichen. Klänge
aus der Liederleier des alten Gottlieb Biedermaier.
Illustriert von I. G. Mohr. E. Pierson's Verlag,
Dresden. 1901. M. 1,50.