Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

Maler. 
Thätigkeit in Unteritalien und Sicilien, sowie der Umstand, dass nach Einigen 
6 Demophilos von Him-era sein Lehrer war, für die unteritalische, damals in hoher 
Blüthe stehende Stadt. Wenn freilich Andere einen thasischen Maler Neseus 
seinen Lehrer nennen, so werden Wir annehmen müssen, dass er schon frtth 
weitere Reisen unternahm, was ja auch bei den Dichtern und Philosophen seiner 
Zeit nichts Seltenes war. Dass er überhaupt an sehr Verschiedenen, weit von 
einander entfernten Orten thätig war, lehren die Nachrichten über seine Werke. 
In seiner späteren Lebenszeit scheint er seinen festen Wohnsitz in Ephesos 
gehabt zu haben, so dass ihn, Tzetzes 1) sogar geradezu Ephesier nennen 
konnte. 
In der Bestimmung seiner Zeit ist man meistens der Angabe des Plinius 
gefolgt, der in hohen Worten meldet: „ln die von Apollodor geöffneten "Phore 
der Kunst trat Zeuxis von Heraklea ein im vierten Jahre, der Qösten Olympiade 
    Einige setzen ihn fälschlich in die 89ste Olympiade, also die Zeit, als 
Demophilus von Himera und Neseus von Thasos leben mussten, da es bestritten 
wird, Wessen von beiden Schüler er war." Einer so bestimmten Angabe hat 
man nicht gewagt, geradezu zu widersprechen. Gleichwohl ist es weit wahr- 
scheinlicher, dass Zeuxis Ol. 95, 4 zu malen aufgehört, als dass er damals erst 
begonnen habe. Ja, Plinius tritt sogar mit sich selbst in Widerspruch, wenn 
er weiter erzählt: „Auch erwarb er solche Schätze, dass er, um sich mit ihnen 
zu brüsten, zu Olympia in einem Gewande erschien, in dessen Muster sein 
Name mit goldenen Buchstaben eingewebt zu sehen war. Später fing er an, 
seine Werke zu verschenken, weil sich doch für den Verkauf kein hinlänglich 
würdiger Preis setzen lasse: so die Alkmene den Agrigentinern, den Pan dem 
Archelaos." Archelaos der Makedonier aber, der allein hier gemeint sein kann, 
regierte von Ol. 91, 4 an und starb bereits Ol. 95, 2. Agrigent ferner ward 
sogar schon Ol. 93, 3 zerstört und so zu Grunde gerichtet, dass es erst nach 
einer langen Reihe von Jahren sich einigermassen zu erholen vermochte. Da 
nun Zeuxis auf das Verschenken seiner Bilder gewiss erst verfiel, als er auf 
dem Gipfel seines Ruhmes stand, da ferner, wie schon Sillig bemerkte, Iso- 
77 krates in der Ol. 9G, 2 verfassten Rede 1129i dvnööosoagz) den Ruhm des 
Zeuxis in einer Weise berührt, wie er es nur bei nicht mehr Lebenden zu 
 thun pflegt, so passt allerdings die Angabe des Plinius besser auf das Todes- 
jahr, als auf den Beginn der Blüthe des Zeuxis. Eben so zeigen die Erwäh- 
nungen des Zeuxis bei Plato 3) und Xenophon 4), dass schon bei Lebzeiten des 
Sokrates sein Ruhm weit verbreitet und begründet war. Hiernach bleibt nun 
auch kein Grund übrig, wegen der Auctorität des Plinius einer weiteren Zeit- 
bestimmung den Glauben zu versagen, die auf einer Anspielung des Aristo- 
phanes beruht. Dieser erwähnt nämlich in den Acharnern 5) das Gemälde eines 
mit Blumen (Rosen) laekränzten Eros; nach der Angabe des Scholiasten aber, 
mit welchem Suidas 6) übereinstimmt, war dasselbe von der Hand des lZeuxis 
und befand sich im Tempel der Aphrodite in Athen. Es war also Ol. 88, 3, 
als die Acharner aufgeführt wurden, bereits vorhanden, wenn auch vielleicht 
VI l I , 19 Ü. 
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1) 01111. 
991. 6) 
453 
Memor. 
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