Alpha]
Verzeichniss.
aetisches
501
in dem psychologischen Interesse des Innenbildes für ihn die Aufforderung lag,
dasselbe durch eine bis ins Einzelnste gehende Durchbildung zu erschöpfen.
Statius.
Auf einem Kantharos aus der Provinz Basilicata mit schwarzem Firniss ohne
Figuren ist, von einem Henkel zum andern laufend, folgende Inschrift gravirt:
ETATI EPFON KAOEATQI JQPON (der letzte Buchstabe wegen Mangels
an Raum über dem vorletzten): Bull. Nap. 1846, IV, p. 104; Arch. Zeit. 1847,
p. 190); Jahn Einl. S. 129; G. I. gr. 8493. Die von der gewöhnlichen ab-
weichende Fassung der Inschrift, so wie das Vorkommen italischer Namen wie
Statius und Clovatus werden ihre Erklärung in der Besonderheit provincieller,
übrigens sehr roher Fabrikation zu finden haben.
Taleides.
Schon im Anfange dieses Jahrhunderts ward eine Vase dieses Künstlers be-
kannt, eine bei Agrigent entdeckte, später in der Hope'schen Sammlung be-
findliche Amphora mit schwarzen Figuren von sehr archaischem Aussehen.
A. Theseus mit kurzem Chiton und Thierfell bekleidet, im Begriffe mit dem
Schwerte den auf das Knie sinkenden Minotauros zu durchbohren; als Zu-
schauer sind auf jeder Seite eine Frau und ein nackter Jüngling mit Speer
gegenwärtig. Ueber der Hauptgruppe TALEIAES EFOIESÄTZN. B. Zwei sitzende
Jünglinge halten die schon mit einem Gewicht belasteten Schalen einer grossen
in der Mitte aufgehängten Waage, während zwischen diesen ein dritter bärtiger
Mann, wie sie, mit einem engen langen Rocke bekleidet, auf die eine Schale
eine zweite Last zu legen im Begriff ist. Darüber KLITAPXOS KALOS und
TALEIAES EFOIESEN: lLanzi Vasi etruchi t. 3]; Millin Mon. ined. II, 2-4;
Gal. myth. 131, n. 490); vgl. Luynes bei de Witte p. 500. Die Darstellung der
Rückseite findet sich ziemlich genau wiederholt und mit den gleichen Inschriften
versehen auf einer kleinen gravirten Silberplatte, die in einem grossgriechischen
Grabe gefunden sein soll: Bull. Nap. l, 109; Bull. delll Inst. 1843, p. 52. lrre
ich indessen nicht, so äusserte Braun, in dessen Besitz sie gelangt war, mir
gegenüber einmal einen Zweifel an der Echtheit.
Die zwei folgenden Vasen des Taleides, ebenfalls mit schwarzen Figuren,
stammen aus Vulci: 2) ein bauchiges Giessgefäss, welches ich kürzlich bei
L. Valeri in Toscanella sah: Dionysos, AIOZVSIOS bärtig und epheulaekränzt
und ganz unbekleidet, sitzt auf einem viereckigen Sitze, einen grossen Becher
mit der Inschrift KALIASKE auf seinem Schoosse haltend; vor ihm 4-AIPE-
KAIFIE hinter ihm NEOKLEIÄESKALOÄS ihm gegenüber auf einem
Klappstuhl ein nackter bärtiger Mann, die Doppelflöte blasend; hinter ihm TA-
LE. N; die Figuren sind leider mehrfach restaurirt: Bull. delll
Inst. 184-5, p. 37; Gerhard Auserl. Vas. IV, T. 316. 3) Schale im berliner
Museum (N. 685): auf jeder Seite ein Schwan und darunter die Inschrift TA-
LEIAESÄPOIEISEN und TAEIAES FOIIZEISÜEN". Unbekannt ist mir die Her-
kunft 41) eines Giessgefässes (nasiterno) in der Gampanaschen Sammlung, eben-
falls mit schwarzen Figuren: Herakles mit dem Löwen ringend, hinter dem
eine reich bekleidete Frau steht; Waffen und (Üihlamys sind im Felde auf-
gehängt; zwischen dem Löwen und der Frau: TALIZIAEKS EPOIESEN (Gatal.
Sala H, 23).