Alphabetisches
Verzeiehniss.
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Kylkos?
Auf einer nolanischen Diota bei Gargiulo Racc. 1I, 40 mit den Bildern eines
lanzenwerfenden Kriegers und (ßu) eines Schleuderers glaubte Panofka (Arch.
Zeit. 1850, S. 191) auf der einen Seite die Inschrift APÄOSKAAoS, auf der andern
KYJKOS zu lesen. Ob mit Recht, bedarf noch der Bestätigung.
[Laides, s. Euergides]
Laleos.
Eine Trinkschale mit schwarzen Figuren aus Vulci sah ich 1847 in der Samm-
lung Guglielmi in Civitavecchia: auf einer der Aussenseiten ein Tiger, darunter
JIÄzIEOSITIEPÜIESEN, auf der andern ein Löwe, darunter _W;IAAEOSEI"OIE-
SEN in ziemlich grossen Buchstaben.
Lasimos.
Sein Name findet sich auf einer grossen Amphora mit Masken an den Henkeln,
welche schon durch diese Form, wie durch den Styl de-r Figuren sich als unter-
italisch zu erkennen giebt und aus Canosa stammen soll. Den Mittelpunkt der
Darstellung nimmt eine Frau auf einem Throne ein, welche durch die Geberde
der erhobenen Rechten Trauer ausdrückt über den Verlust eines auf ihrem
Scboosse ruhenden, durch eine Wunde in der Brust getödteten Knaben. Vor
ihr steht ein vollständig gerüsteter bitrtiger Krieger, der den Schild zur Seite
gestellt hat, während er die Rechte wie zur Begleitung würdevoller Rede er-
hebt; hinter ihm sitzt ein nackter Jüngling mit zwei Speeren auf seiner Chla-
mys. Auf der andern Seite des Thrones finden wir zwei stehende Jünglinge 706
mit Speeren, der eine mit einer Binde, der andere mit einem Beutel oder Pi-
leus in der Hand. Die obere Reihe der Figuren zeigt uns ein Viergespann in
lebendiger Bewegung, gelenkt von einer geflügelten Frauengestalt mit einem
Lichtscheine um das Haupt; Hermes in jugendlicher Bildung schreitet voran,
während weiterhin ein leichtbewaffneter Jüngling ruhig wartend steht. Die
Deutung, dass Andromache dargestellt sei mit dem Leichnam des Astyanax, der
von Odysseus zur Bestattung abgefordert werde, unterliegt manchen Bedenken.
Angemessener scheint es mir an die Weissagung des Amphiaraos beim Tode
des Archemoros zu denken. Die Rückseite zeigt eine der gewöhnlichen Grabes-
darstelltingen: einen Heros mit seinen Waffen in einem zweisäuligen Gebäude
sitzend, ringsherum mehrere Frauen. Am I-Ialse findet sich ein Frauenkopf in
der Mitte von Arabesken und ein sitzender Dionysos umgeben von sogenannten
hermaphroditischen Genien. Die Künstlerinschrift findet sich über dem Vier-
gespanne auf der Vorderseite und lautet nach dem Zeugnisse de XVitte's, der
das früher in der vaticanischen "Bibliothek, jetzt im Louvre befindliche Original
zu diesem Zwecke untersucht hat, LAEIÄIOE EFPAHJIE, während die frühere
Lesung zwischen diesem Namen, JIAEIZVIOE, AAEIBIO)! und AIEIßIIOS
schwankte. VVinckelmann Mon. in 143; Millin Vases peints II, 37-38; Gal.
myth. 169; 611; Overbeck Gal. her. Bildw. T. 28, 1; Gerhard Lichtgotth. III, 4-.
Lysias.
Ein Giessgefätss der Gampanefschen Sammlung aus Caere ist ohne Figuren-
schmuck und der schwarze Firniss ist nur durch einen schmalen rothen Streifen
unterbrochen, auf dem die Künstlerinschrift gemalt ist. Sie lautet P YZIAZ-
MEPÜIEZENI-IILIWIIJYONEI Braun, Ann. d. Inst. 1855, p. 52.
Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. II. 2. Aufl, 31