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Vasenmaler.
mens könnte auf die Vermuthung führen, dass dieses Gefäss mit N. 2 identisch
sei; doch wird das letztere als eine Trinkschale bezeichnet.
Euthymides.
1) Amphora mit rothen Figuren, früher im Besitz Ganin0's (Mus. etr. n. 1886;
Reserve etr. p. 11, n. 38), jetzt in München (N. 378): Hektor, IAIEKTOP, als
unbärtiger Jüngling, mit Beinschienen, im Begriffe sich den Brustharnisch über
den kurzen Chiton anzulegen. Ihm zur Seite erhebt Hekabe, I1ÜEKABE in
langem Ghiton und Mantel, in der Rechten seinen Helm, während die Lanze
in ihrer Linken, der mit einem Silenskopf gezierte Schild zu ihren Füssen ruht.
Auf der andern Seite steht der alte Priamos FPIAJIOS, durch eine Glatze
charaikterisirt, in seinen Mantel gehüllt und in der Linken einen knotigen Stab
haltend, während er sinnend den Zeigefinger der Rechten erhebt. R1. Drei bar-
tige, bekränzte und nur mit der Chlamys bekleidete Männer in Tanzbewegung;
KOMAPXOE, in der Rechten einen Kantharos haltend, streckt die geöffnete
Rechte wie abwehrend dem ELEAEBIOS entgegen, der einen knotigen Stab
erhebend seinen Blick rückwärts nach dem Becher richtet; vor dem dritten,
der ihm gegenüber tanzt, liest man den Namen TELES (r) und ELEOFI. Die
Künstlerinschrift findet sich theils zwischen Hektor und Priamos:
EAPAÜSEN
EVÜVMIJIES
HOFOLIO
theils hinter Komarchos: HOSOVAEFOTEEVQJPONIOS d. h. "Eygaipsv Eüäv-
ntöng 6 Holten, 05g oüöärmre Eürpgövtog: Gerhard Aus. Vas. III, T. 188; vgl.
Jahn Vasensamml. Einl. N. 777. 2) Amphora mit rothen Figuren aus Vulci,
687 einst in Ganino's Besitz (Res. etr. p. 10, n. 81; de Witte Gat. etr. n. 146), jetzt
in München (N. 374), wo sie Jahn so beschreibt: "A. Ein Jüngling mit Kopf-
binde ist beschäftigt, sich den Harnisch über den kurzen Ghiton anzulegen,
genau entsprechend dem Hektor [der vorigen Vase], daneben OOQAKION (r)
und auf der andern Seite EVÜVWJESES. Auf jeder Seite steht ein unbärtiger
Bogenscbütz mit phrygischer Mütze und eng anliegender Tracht, den Köcher
an der Hüfte; der eine rechts hält in der Rechten den Bogen, in der Linken
einen runden Schild, daneben und weiter oben IWAE; der andere
links hält in der Rechten eine Streitaxt, in der Linken einen Bogen; daneben
EVOVBOLOS. B. Vor einem bärtigen myrthenbekränzten Mann im Mantel,
der in der Rechten eine zweigespaltene Ruthe trägt (daneben OPSIMENES und
EVQVMIAESHOFOLIO) steht ein nackter Jüngling, der mit beiden Händen
einen Diskos hoch hält (daneben ÜAVLOS d. i. (Dotüwiog), und hinter diesem
steht ein anderer mit vorgestreckten Händen (daneben PENTdßlog). Die
lnschriften dieses Gefässes sind auf merkwürdige Weise wie in einzelnen Bruch-
stücken zerstreut, was nicht moderner Restauration zur Last zu fallen scheint.
Die angebliche Inschrift PAPIE neben dem sich wappnenden Jüngling bei
Panofka (die Vasenmaler Euthymides und Euphronios S. 202; Berl. Akad. 184-8)
ist von diesem erfunden."
Wichtig durch den Fundort, Nola, so wie durch die Abfassung der In-
Schrift EVQVJWIAES EDJHDE im lmperfectum ist 3) eine jetzt im bonner
Museum befindliche Hydria mit rothen Figuren, zwei zum Mahle gelagerten