Vasenmaler.
wiederum unter einem Epheukranze über dem Bilde: Millingen Vases grecs,
t. 4-6; Wieseler Bühnenwesen IX, 15.
Endlich hat man im C. I. gr. n. 8483 dem Assteas einen nolanischen
nach Paris verkauften zweihenkligen Becher beilegen wollen, der auf jeder Seite
mit einem Viergespanne nebst Lenker geschmückt ist: Gargiulo Bacc. di mon.
t. 100; Inghirami Vasi III, 294. Aber wenn schon aus den flüchtigen Schrift-
zügen sich der Name nur mit Gewalt herauslesen lässt, so wird die Beziehung
auf diesen Künstler noch dadurch erschwert, dass die Figuren schwarz auf rothem
Grunde sind.
Brygos.
Dass der BPVAOS geschriebene Name nicht Brylos, sondern Brygos zu lesen
663 sei, ist nach einer von Lebas gemachten Bemerkung durch de Witte nach-
gewiesen worden: Ann. d. Inst. 1856, p. 86. Die Vasen mit seinem Namen,
sämmtlich Trinkschalen mit rothen Figuren, sind von sehr sorgfältiger Aus-
führung in noch etwas strengem Styl, denen des Hieron sehr verwandt.
1) aus Vulci, im Städefschen Institut zu Frankfurt. A. Auf hohem Throne sitzt
ein bärtiger Mann in langem Gewande und Mantel, von königlicher Haltung mit
dem Scepter in der Linken und einer Schale in der Rechten. Sein Sitz ist
innerhalb eines, durch zwei dorische Säulen angedeuteten Gebäudes zu denken,
aus dem, vom Könige sich entfernend, zwei Frauen heraustreten, die hin-
tere, wie es scheint, mit einer Fackel in der Linken, die vordere mit einer
Granatblüthe in der Rechten. Beide wenden sich gegen die auf geflügeltem
Wagen sitzende langbekleidete Gestalt, welche in ihrer Linken Aehren oder
Mohnstengel, in der Rechten eine Schale hält (Triptolemos nach Gerhard,
Demeter nach Welcker). Hinter dem Wagen erscheint zunächst eine Frau,
welche sich rückwärts wendend eine Schale einer geflügelten weiblichen Gestalt
mit der Oenochoe in der Rechten entgegenstreckt. Eine andere Frau mit zwei
Fackeln blickt ebenfalls nach dieser, ist aber mit ihrem Körper gegen einen
vollständig gerüsteten Krieger gewendet, der in seiner Rechten eine Schale hält.
Neben ihm ist eine niedrige, Würfelartige Basis sichtbar; und über den beiden
letzten Figuren liest man BRVAOSEFOIESEN. Bis zu ihnen reicht von der
andern Seite der Schale her der Schwanz einer gewaltigen Schlange, die neben
Strauchwerk sich hinter zwei fliehenden Frauen erhebt. Sie tragen in ihren
Händen arabeskenartige Blumen und eilen einem Hause zu, das durch eine-
dorische Säule in der Mitte dieses Bildes bezeichnet ist. Innerhalb desselben
kommt ihnen eine Frau mit ausgestreckten Armen entgegen, hinter der auf
Stühlen ein bärtiger Mann und eine Frau oder ein Jüngling, ebenfalls mit dem
Ausdrucke des Erstaunens sitzen. Innen: eine fliehende Frau wendet sich gegen
einen sie verfolgenden bärtigen Mann in langem königlichen Gewande zurück,
der durch das Attribut eines Zweizacks charakterisirt ist, wahrscheinlicher Pluton
als Poseidon: Gerh. Trinksch. u. Gef. Taf. A. B.; Welcker: Ann. d. Inst. 1850,
tav. d'a'gg. G und Alte Denkmäler III, p. 92. Die Erklärungen beider Gelehrten
664 weichen bedeutend von einander ab, wesshalb hier nur die Beschreibung der
Figuren ohne Namen gegeben wurde.
2) Nur durch eine kurze Erwähnung bei Gerhard Aus. Vas. I, S. 217, n,
ist eine Schale mit gleicher Inschrift bekannt: A. Triptolemos; B. Menelaos