Gemmenschneider.
Steinschneider S. 224) bemerkt darüber: „Das sauber und in seinen Details
regelrecht durchgeführte Bildchen ist wenigstens nicht geeignet, einen Zweifel
an seinem Alterthum ohne Weiteres zu beseitigen. Die Buchstaben sind nicht
übertrieben klein, allein ihre hart geschnittenen Linien im Verhältniss zu ihrer
Grösse übermässig dünn und schmal; wohl ein modernes Fabrikat. Dass das-
selbe, was von dem Carneol gilt, auch von der Stoschischen Paste gilt (Tölken
Verz. S. 395, n. 319; Winck. Descr. ll, 1359), gegen deren Alterthuni Tölken
kein Bedenken hat, versteht sich von selbst." Doch bemerkt Tölken (Send-
schreiben S. 73), dass „sowohl Kopf als Schrift bedeutend verschieden seien, so
dass die berliner Paste das Urbild sein könnte, da deren Ausdruck freier und
schalkhafter ist." Wie dem aber auch sein möge, so hindert hier schon die
Abkürzung des Namens, an einen Steinschneider zu denken, um so mehr als
die Arbeit keineswegs ein besonderes Verdienst in Anspruch nehmen kann; vgl.
Köhler S. 74-.
Dasselbe gilt von allen anderen Steinen mit der gleichen Aufschrift. Eine
Priapherme auf einem Smaragd der de Th0ms'schen Sammlung (t. IV, 7; Baspe
5205) ist ausserdem schon durch ihren Besitzer verdächtig. Eine Glaspaste,
darauf Eros mit einem Schweine spielend mit der Inschrift CEABYK im Ab-
schnitt (Raspe 6771, 131.42), nennt Stephani (a. a. O.) "eine elegante und regel-
recht durchgeführte moderne Copie eines sehr häufig wiederholten Originals".
633 Bei Cades II, P, 325 ist der Abdruck unter die modernen Arbeiten gesetzt.
Ein Herakleskopf mit der Inschrift CGACYK vor dem Gesicht, auf einem Gar-
neol des Herzogs von Blacas (Dubois bei Glarac p. 197; Cades III, A, 39), soll
ebenfalls nach Stephani "seinen modernen. Ursprung durch die auffallende Un-
sicherheit im Schnitt neben dem deutlich hervortretenden Streben nach äusserer
Eleganz in der Behandlung fast aller Details bekunden". Ausserdem ist das
Charakteristische des Heraklestypus keineswegs richtig aufgefasst. Die In-
Schriften dieser drei Arbeiten sind also mit Stephani namentlich wegen der
gleichen Abkürzung als von dem ersten Steine entlehnt zu betrachten.
Ganz unsicher ist, 0b die Buchstaben E8 neben einem römischen Kopfe
(Baspe 12211), sofern sie echt sind, auch nur als der Anfang des Namens Se-
leukos zu gelten haben.
Semon.
Scarabäus in Gerhards Besitz, merkwürdig auch durch seinen Fundort in der
Nähe von Troia: Wasserträgerin knieend vor einem durch einen Löwenkopf be-
zeichneten Brunnen; im Felde der Name in alten griechischen Buchstaben,
fHMONOf, und zwar auf dem Steine rechtläulig. "Vortrefllicher archaischer
Styl von meisterhafter Ausführung, in schwarzem etwas verbranntem Achat":
Impronte dell' Inst. V, n. 52; Bull. 1839, p. 104-; vgl. Ann. VIII, 198; IX, 144,
n. 1; Cades II, K, 58; Aheken Mittelitalien S. 404; G. I. 7255. Die Beziehung
des Namens auf einen Künstler leugnet Stephani (bei Köhler S. 228), Weil wir
noch keine irgendwie sichere Künstlerinschrift dieser Form (d. h. von diesem
Alter) besitzen, während die mehrfach nachgewiesene Verbindung des Genitivs
mit siyi uns gestattet, den Namen auch hier auf den Besitzer zu beziehen. Dazu
kommt, dass der letzte Buchstabe von dem Rest der Inschrift durch den Fuss
der Figur getrennt steht.