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Gemmenschneider.
des Halses und (DQKIQNOO hinter dem Halse, den unter andern Stosch t. 66 und
Bracci II, t. 99 als ein Werk des Pyrgoteles betrachteten, wird von Vasari [Vite IV,
p. 260 ed. Firenze 1772] als ein Werk des Alessandro Gesari bezeichnet; vg-l.
Köhler S. 101. Nicht weniger modern ist ein anderer Camee: ein angeblicher
Alexanderkopf, mit der Löwenhaut bedeckt und daneben die Inschrift PYPFO-
TEAHE; einst im Besitz eines Kurfürsten von Mainz: Stosch t. 65; Bracci II,
t. 98, an dessen Alterthum schon Winckelmann zweifelte (Werke VI, I, 107).
Ferner erwähnt Visconti (Op. var. II, 119) einen 1788 in der Nähe von Rom
gefundenen Garneol, darstellend Herakles die Hydra tödtend und Jolaos, mit
dem Namen des Pyrgoteles, ispäter im Besitz der Familie Trivulzi in Mailand.
Er hält ihn für antik, aber da die Arbeit mittelmässig sei, nur für eine antike
Copie: eine Ansicht, die mindestens mit Misstrauen aufgenommen werden muss:
Köhler S. 103. Mehr Gewicht hat man in neuerer Zeit einem Kopfe des
Alexander mit dem Namen FYPIIOTEAEE in der Sammlung des Herzogs von
Blacas beilegen wollen: Clarac p. 186; R. Rochette p. 151; [Tresor de glyptique;
Iconogr. pl. XIII, D; p. 21]. "Allein," bemerkt Stephani (bei Köhler S. 290),
"wenn auch der Stein antik sein sollte, was nach dem Abdrucke eben nicht
(630 Wahrscheinlich ist, so zeigt doch die roh und liederlich hinzugefügte Inschrift,
und namentlich das Ä (sic l), dass an den berühmten Meister nicht zu denken
ist." An einem fragmentirten Amethyst, einen Medusenkopf darstellend, in der-
selben Sammlung, ist nicht einmal die Lesung des Namens sicher: Glarac und
R. Rochette a. a. O.
Quintil.
Aquamarin der Ludovisfschen Sammlung, Neptun auf einem von zwei Seerossen
gezogenen Wagen; darunter auf einem architektonisch gegliederten Streifen die
Inschrift KVJNTIA in sehr grossen Buchstaben, die an einen Künstlernamen
zu denken verbieten: Stosch t. 57, Bracci II, t. 100; Winckelm. Descr. II, 450;
Cades I, C, 17; Köhler S. 70 und 270. Auf einem zweiten Stein, einem
Sardonyx, ist Mercur gebildet, wie er ganz in der Weise des Neptun seinen
Fuss auf einen Schiffsschnabel gestellt hat und auf das Aplustre in seiner
Rechten blickt; hinter ihm KVINTIA (nicht KVINTLßI): [Spilsbury Gems t. 27];
Müller und Oesterley II, t. 29; n. 317; Cades I, L, 67. Der Stein befand sich
früher im Besitz Greville's (Raspe 2331; pl. 30), dann des Fürsten Poniatowski
(Visconti Op. var. II, p. 184-). Ob mit diesem der Thorwaldsen'sche (Müller Mus.
Thorw. 3, p. 43) identisch ist, vermag ich nicht anzugeben. Nach Köhler S. 71
soll die Inschrift von dem Neptun entlehnt sein. Aber auch Visconti, obwohl
er kein Bedenken gegen die Echtheit äussert, bezieht den Namen wenigstens
nicht auf einen Steinschneider; und in der That hat die Arbeit nur geringen
Werth. G. I. 7209.
Quintus.
Auf einem Sardonyxfragment, früher in Vettorfs Besitz, jetzt im florentiner Museum,
sind nur noch die Beine einer durch die Luft schreitenden Figur, also nicht, wie
man gemeint, eines Achilles, sondern etwa eines Mars gradivus erhalten; davor
liest man die Inschrift: xoINTOC
AzIBEA
EJPOIGI