Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

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46 und nur als das Mittel zu einem höheren Zwecke; ja die ganze sinnliche Wir- 
kung, welche auf diesem Wege erreicht wird, vermag als solche noch keinen 
Anspruch auf selbständigen Werth zu erheben. S0 betrachtet gereicht dem 
Polygnot die Beschränkung auf die zum Ausdrucke der Gedankennothwendigsten 
Mittel keineswegs zum Nachtheil; vielmehr könnte man umgekehrt behaupten: 
eben darum, weil er noch nicht durch das Streben nach sinnlichen, rein male- 
rischen Effecten abgezogen wurde, sei seine Kunst eine um so reiner geistige 
geblieben. Auf jeden Fall verdankt sie ihre Anerkennung; bei Aristoteles dieser 
letzteren Eigenschaft. Wenn wir nun nicht umhin können, das Urtheil dieses 
gewichtigen Gewährsmannes überall als Grundlage für uns anzuerkennen, so 
dürfen wir doch, so oft wir auch den nachfolgenden Künstlern gegenüber P0- 
lygnot "den grössten Künstler unter den Malern nennen, nie vergessen, von 
welchem Standpunkte aus dieses Urtheil gefällt ist. Denn nur, indem wir überall 
diesen Standpunkt von" dem entgegengesetzten, wie er sich bei Plinius aus- 
spricht, streng scheiden, wird es uns möglich werden, auch ferner durch die 
Widersprüche der Beurtheilung hindurch den richtigen Weg zu finden, und für 
die Feststellung der Verdienste jedes Einzelnen einen sichern Maassstab zu 
gewinnen. 
Die 
übrigen 
Maler 
Athen. 
Als der bedeutendste unter den Genossen des Polygnot erscheint: 
Mikon, 
Sohn des Atheners Phanochosßchol. Arist. Lysistr. 679). In der Poekile, im 
Theseion, im Tempel der Dioskuren, wo Polygnot arbeitet, ist auch er beschäftigt; 
und in die Zeit jener Gemälde fällt auch eines der Werke, Welche er als Bild- 
hauer ausführte, die Statue des Atheners Kallias, welcher Ol. 77 im Pankration 
gesiegt hatte: Paus. V, 9. 3; vgl. Th. I, S. 192. Die Nachrichten über seine 
Gemälde, so wie über einige Farben, deren er sich bediente, sind bereits unter 
Polygnot rnitgetheilt worden. Hier sei nur noch erwähnt, dass er für besonders 
ausgezeichnet im Malen von Pferden galt: Aeliatn h. a. IV, 50. Ein berühmter 
Reiter, Simon, fand jedoch daran auszusetzen, dass _er einem Pferde einmal auch 
untere Augenwimpern gemalt hatte: Pollux II, 4,  12; Hierocles Hippiatr. 
p. 173; Tzetz. Ghil. XII, 427, v. 560; andere machten nach Aelian nicht Mikon, 
sondern Apelles diesen Vorwurf.  Als einen Maler der alten Schule führt den 
Mikon auch Varro an, zusammen mit zwei andern unbekannten Malern, deren 
Namen sich wegen des Verderbnisses der handschriftlichen Lesart nicht mit 
voller Sicherheit herstellen lassen: nach der Vulgata lauten sie Diores und 
Arimnal). 
In enger Beziehung zu der Künstlergruppe, deren Mittelpunkt Polygnot 
bildete, scheint auch die Familie des Phidias gestanden zu haben, wenn wir 
auch über seine eigene Thätigkeit als Maler nur eine dunkle Kunde besitzen 
(vgl. Th. I, S. 132). Aber während er bald die Malerei mit der Bildhauerei 
vertauschte, widmete sich ihr einer seiner Verwandten ganz ausschliesslich: 
(S, 12 ed. Müll. Pictores Apelles, Protogenes, 
consuetudinean Micmus, Dloris, Anmnae etian 
1) de ling. lat. IX. 
non rcprehendezldi, quod 
sunt secuti. 
sie alii artiüces 
superloruln non
	        
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