angebliche
und
Wirkliche
Steinschneider in
Gemmeninschriften.
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echt, doch bleibt es sonderbar. dass ein Stein, der weder seiner Materie, noch
seiner trockenen. charakteristischen, doch harten Arbeit nach zu den schönen
gehört, mit dem Namen geziert sein sollte." Derselbe Name NEAPKOE findet
sich sodann auf einem blassen Amethyste unter einem schönen bärtigen grie-
chischen Portrait, welches für Demetrius III. von Syrien erklärt wird. „Dieser
Stein ist bei weitem bedeutender als der früher erwähnte, und dürfte zur Be-
reicherung des Künstlercatalogs dienen." Er darf dies nicht, so lange nicht die
unrichtige Namensform gerechtfertigt ist, die nur verdächtiger dadurch wird,
dass sie noch einmal: NEZAPKOY, hinter einem Epikurkopf auf einem Garneol
(nach einem Cadesfschen Abdrucke) vorkommt, welcher auch ausserdem keine
Garantie seiner Echtheit darbietet.
Neikephoros.
Onyx, Hermes einen Adler auf der Hand haltend, aus der Sammlung Capellds
in die casseler übergegangen: [Prodromus iconicus de museo Antonii Ga-
pello 1702, n. 87]; Montfaucon Ant. expl. l, t. 76; Raspe 2890. Die Inschrift
NIKH-(D, welche durch die Figur getheilt ist, also nicht einen Künstler be-
zeichnen kann, findet hier ihre Erklärung in dem Attribute des Gottes. Aehn-
lich wird der Name NOIKHIDOPOC, Welcher in grossen derb geschnittenen
Buchstaben rings um das ganz kleine Bild einer Nike mit Kranz und Palme
herum läuft, nicht einen Steinschneider, sondern den Besitzer bezeichnen, der
das Bild mit Bezug auf seinen Namen wählte: Raspe 7704; vergl. Stephani,
Angebl. Steinsch. S. 239. Endlich finden wir auf einem Sarder der florentiner
Sammlung einen nackten unbärtigen Mann, welcher einen Helm schmiedet, da-
hinter, Wie es scheint in ziemlich grossen Buchstaben: NEIKHCDOPOY: Gori
Mus. flor. II, t. 15; G. I. 7223. In der Dact. Smith. II, p. 27 bemerkt Gori dar-
über: Quamvis igitur nihil et operis elegantiae, antiquitati et inscriptis litteris
adversetur, tamen inter gemmas dubias recensendam existimo; und darauf hin
ist Nicephorus auch von Bracci II, 283 in den Anhang verwiesen worden.
Nepos.
Garneol der Schellersheim'scl1en Sammlung; stehender Jüngling, die Ghlarnys
auf dem Rücken, die Leier spielend; NEZTICOC in grossen, sehr roh geschnittenen 523
Buchstaben: Dubois bei Clarac p. 152; Cades I, E, 45; G. I. 7225.
N E E T.
Chrysolith: Brustbild eines geflügelten Amor, dessen gekreuzte Arme mit einem
Bande gefesselt sind; vortreffliche Arbeit: de Jonge Notize p. 143; derselbe
Stein wird erwähnt in der Jenaer Lit. Zeit. 1825, N. 193, S. 100; die an mo-
derne Spielerei erinnernde Darstellung in der durch mancherlei moderne Ar-
beiten berüchtigten haager Sammlung; macht eine Untersuchung des Steines
dringend nöthig. Aber auch die Echtheit angenommen, bleibt die Beziehung
des ahgekürzten Namens auf einen Steinschneider fraglich.
N I C O M (7.
Schwarzer Achat, früher im Besitze Odam's. dann Molinarfs; Satyr, nachdenk-
lich auf einem Pantherfelle sitzend; vor sich zwischen den Füssen die Doppel-
flöte: Stosch t. 44-; Bracci II, t. 87; Winck. Descr. II, 1517; Gades II, A, 166;
G. I. 7228. Der Abdruck lehrt, dass an eine Vermischung von C und K nicht
zu denken und daher die vor dem Kopf stehende Inschrift nicht NICOAAC zu