Wirkliche
angebliche
und
Steinsehneider
Gemm eninsehriften.
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Descr. II, n. 43; Tölken Beschr. S. 99, wo die Inschrift Aoizsrtavog Zäßaorog
erklärt und die schwebenden Adler auf die Apotheose des Vespasian und Titus
bezogen werden. Mag aber auch diese Deutung nicht hinlänglich gesichert
scheinen, so werden wir doch den in grossen Buchstaben geschnittenen und
unter eine Arbeit von sehr geringem Kunstwerth gesetzten Namen auf keinen
Fall auf einen Künstler beziehen dürfen, wogegen sich übrigens schon Bracci
(II, p. 2841) erklärt hat. C. I. 7181.
DORY.
Weibliches Brustbild mit der Mondsichel über der Stirn: Licetus Hierogl. schema 59;
Gorlaeus Dactylioth. II, n. 540; (l. I. 7182. Dass kein Grund vorliegt, die In-
schrift auf einen Künstler zu beziehen, sah schon Bracci II, p. 285.
Epitrachalos, falsche Lesart für Epitynchanos, s. Abth. I.
Euelpistos.
Rother Jaspis, früher in der Sammlung des Herzogs von Orleans, jetzt in Peters-
burg; drei männliche Köpfe nebst dem Kopf eines Elephanten, der einen Cadu-
ceus mit dem Rüssel hält, zu einer Masse verbunden: Ghiffletii Socrates t. IV;
Gorlaeus Dacty]. II, 310; Stosch p. 44; Panofka Gennn. mit Inschr. IV, 33. Die
Inschrift EZYGAIHCTOY ist in grossen Buchstaben und im Halhkreise um das
Bild herum geschnitten, weshalb schon Gori (Smith. II, p. 25) und Bracci I,
praef. XVIII; II, p. 285 die Beziehung auf einen Künstler mit Recht abgewiesen
haben. Köhler S. 75 sieht hier den Namen des Besitzers. Ein Carneol in
der Grivaud'schen Sammlung (Catal. n. 223) wird so beschrieben: „Eine sitzende
Gottheit, die mit der Rechten ihren Busen etwas entblösst und in der Linken
gegen die Schulter gestützt einen Gegenstand trägt, dessen Form wenig be-
stimmt ist, aber der ein Zaum sein kann; zu ihren Füssen ist ein Rad, das
Attribut der Nemesis, gravirt; um sie herum liest man EYEAFIICIYJY." Be-
findet sich der Zügel wirklich auf dem Stein, so müssen wir au seiner Echtheit
zweifeln. Aber auch davon abgesehen, verbietet die Anordnung der Inschrift,
an einen Künstlernamen zu denken. G. I. 7187.
GYIIAO.
Sardonyx: Amor auf einem Delphin reitend, darunter die, wie es scheint, fragmen-
tirte Inschrift: Bracci II, t. 72; Cades I, C, 48. Der von Bracci behaupteten Beziehung
des letztern auf einen Künstler widersprechen mit Recht R. Rochette Lettre p. 135
und Kühler S. 90, indem sie der Winckelmandschen Deutung als Zuruf: Glück-
liche Schifffahrt! den Vorzug geben. Ausserdem ist die Arbeit unbedeutend.
ßViOV.
Camee: Silen_ trunken am Boden sitzend, vor ihm zwei Knaben (ungeflügelte
Eroten?) mit Syrinx und Leier: Bracci II, t. 71; C. I. 7188. Bracci setzt die
Arbeit in die Zeit des Verfalls. Köhler aber bemerkt S. 73, „dass die Schrift
nur durch grobe Unwissenheit entstehen konnte und dass der Verfälscher viel-
leicht den Künstler Euodos im Sinne hatte." Die Form der Buchstaben, sowie
die Form des Namens rechtfertigen gewiss den Verdacht der Unechtheit, der
weiter noch durch die Betrachtung der Gomposition, namentlich die modern
spielende Auffassung der Eroten, bestätigt wird.
Gamos
Smaragd der Kestnefschen Sammlung mit dem Bilde der sogenannten Spes