und
Wirkliche
Steinschneider
angebliche
Gemm eninschriften.
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Auf einem Amethyst aus der de Thoms'schen Sammlung ist ein Meer-
widder gebildet, neben ihm ein Dreizack: de Thoms t. VI, n. 7; Raspe 3208;
de Jonge Notice p. 145, n. 5. Schon der Umstand, dass der Stein aus der
de Thoms'schen Sammlung stammt, macht es hier Wahrscheinlich, dass der,
wie Stephani sagt, zwischen Wellen und Thier ungeschickt gestellte Name
(DAPNAKHC von dem farnesischen Steine entlehnt ist, wenn auch das Bild
alt sein sollte. Einen ähnlichen Stein erwähnt Dubois bei Clarac (S. 169) als
im Besitz eines Herrn Poquel in Paris befindlich.
Ueber einen Carneol mit dem Bilde eines schreitenden Löwen und der
Inschrift (DAPNAKOY im Abschnitte, einst im Besitze Greville's, jetzt in der
Beverley'schen Sammlung: [LippertllI,4-841; Spilsbury Gems T. 11]; Raspe
12813; Cades XV, O, 284 wagt auch Stephani kein bestimmtes Urtheil zu fallen.
Verwandter Art ist ein anderer Carneol: Eros auf einem Löwen, unter diesem
IDAPNAKOY, nur durch Cades (II, B, 186) bekannt. „Das Bild, obgleich sehr
klein, ist doch mit Gewandtheit und einer gewissen Nachlässigkeit geschnitten
und könnte antik sein." Wenn aber Stephani Weiter bemerkt, dass die eben
so ungeschickt als ängstlich geschnittenen und mit Kugeln versehenen Buch-
staben entschieden von einer andern, modernen Hand herrühren, so vermag ich
sie nicht verdächtiger zu finden, als die des vorhergehenden Steines. Beide
Inschriften haben etwas Derbes und machen sich bei der Kleinheit der Steine
ausserdem bemerkbarer, als dies sonst bei Künstlerinschritten der Fall zu sein
pflegt.
Ein Carneol, von dem Millin einen Abdruck besass, zeigt Nemesis stehend,
einen Zügel haltend, mit der Inschrift (DAPNAKOY: Dubois bei Glarac p. 169.
An diesem Bilde muss schon der Zügel in der Hand der Nemesis Verdacht er-
wecken, der, wenn er überhaupt auf alten Denkmälern nachweisbar ist, gewiss
nur in der späteren Zeit vorkommt, aus der wir keine Künstlerinschriften be-
sitzen.
Auf zwei Steinen Endet sich nur die für Künstlerinscliriften nicht nach-
Weisbare Abkürzung des Namens (DAP. Es sind ein Carneol mit dem Bilde
eines Ebers, jetzt in Petersburg: Baspe 12992; ferner ein Jaspis mit einem
Mercurskopf: Dubois Rev. arch. ll, 2, p. 483 und bei Glarac p. 169; über beide
vgl. Stephani a. a. O. Ob die fragmentirte Inschrift KHC auf einem Carneol
des Fürsten Gagarin mit dem Bilde eines Satyrs (Bull. dell" Inst. 1830, p. 62)
auf Pharnakes zu beziehen ist, muss unentschieden gelassen Werden.
Aus diesen Bemerkungen ergiebt sich, dass an einen Künstler Pharnakes
schwerlich zu denken ist, auch Wenn der Name auf einem oder zweien der
Steine echt sein sollte: kein einziger ist von einer besondern künstlerischen
Bedeutung. Aus den Fälschungen. erkennt man nach Stephanfs Bemerkung,
dass man anfänglich den angeblichen Künstler als besonders ausgezeichnet in
Darstellungen von Thieren gedacht hat. YVelche Gemme dabei zum Ausgangs-
punkte gedient hat, 0b etwa die Grevilleische, wie Stephani meint, lässt sich
nicht mit Sicherheit ausmachen.
P h i 1 e m 0 n.
Auf einem Sardonyx
Keule neben sich auf
des
den
Wiener Museums ist Theseus stehend gebildet, die
Boden haltend; er blickt auf den getödteten Mino-