Wirkliche
angebliche
Steinschneider
lcmmeninschriften.
Stücken gehört. "Oh die Arbeit alt oder neu sei," sagt Köhler (S. 181), „kann
nur die Ansicht des Abdruckes entscheiden." Dagegen soll die Inschrift „ohne
allen Zweifel neuen Ursprungs" sein. Gründe für diese Behauptung werden
nicht angegeben; einer derselben ist wahrscheinlich der von Stephani (angebl.
Steinschn. S. 190) beigebrachte, der in der Abkürzung E!" liegen soll, welche
allerdings hier durch nichts motivirt erscheint. Weiter berechtigt der Punkt
hinter dem Namen zu einigem Zweifel; und noch gewichtiger erscheint, dass
die Form AEEOÄOE statt HEioXog nach der Bemerkung Letronne's (Ann.
dell" Inst. XVII, p. 271) schwerlich der Hand eines antiken Künstlers entstammen
kann; und wenn dieselbe auch, wie der Herausgeber des G. 1. will, aus schlechter
Aussprache in die Schrift übergegangen sein könnte, so ist sie doch immerhin
verdächtig. Ein auf diese Weise misstrauisch gemachtes Auge aber wird nun
auch in der bildlichen Darstellung leicht einiges Auffällige auffinden: so hat
namentlich die Stellung und Haltung des Knäbchens etwas modern Spielendes;
an dem Satyr ist die Anordnung des Löwenfells in auffallender Weise der für
Herakles üblichen nachgebildet; und wenn auch Schritt und Haltung als streng
geregelt und gemessen durch die Wahl des Momentes bedingt erscheinen mögen,
so liesse sich doch auch in ihnen die innere Freiheit, die innere Frische und
Lebendigkeit einigermassen vermissen. Je leichter indessen bei Arbeiten dieser
Art das Misstrauen die Unbefangenheit des Blickes trübt, um so weniger will
ich durch die hier ausgesprochenen Bemerkungen eine bestimmte Entscheidung
gegeben haben, die vielleicht nur durch Untersuchung des Originals oder wenig-
stens eines recht guten Abdrucks tiberhatipt erst möglich wird.
Auf einem zuerst von Winckelmann (Descr. zu ll, 1:313) als im Besitz der
Gräfin Cheroffini befindlich erwähnten Carneol ist ein mit der Löwenhaut he-
deckter Kopf des jugendlichen Herakles oder der Omphale gebildet und davor
die Inschrift welche früher von Einigen fälschlich Azeozas gelesen
wurde: Lippert l, 026; Raspe 5515, t. 40; (lades lll, A, 8-11. Köhler nennt ln-
schrift und Arbeit neu; und allerdings spricht die Wiederkehr einer verdäch-
tigen Namensform nicht zu Gunsten der Echtheit, zumal auch der Kopf selbst
eine auffallende Leere des geistigen Ausdruckes zeigt.
Als durchaus unzuverlässig müssen endlich zwei Stücke aus der berüch-
tigten de Thoms'schen Sammlung bezeichnet werden: das erste ist ein Sar-
donyx: Perseus, der das Haupt der Medusa in dem am Boden liegenden Schilde
sich spiegeln lässt; auf demselben (also in derselben ungrebräuchlichen Weise,
wie und --AlPÄ7]OiN'O(l' der nämlichen Sammlung) liest man AEhYlX:
de Thoms Vl, 6; de Jonge Notice, p. 150, n. 10; Raspe 8864. Das zweite, eine
Paste, zeigt eine mit Thyrsus und Oenochoe einherschreitende rasende Bac-
ßhantin und die nämliche in ihrer Abkürzung doppelt verdächtige lnschrift
AEEUÄ: de Thonis VI, f). Der Aehat bei Beger Thes. Brand. III, p. 201
mit der noch nicht genügend erklärten Inschrift _4l,XÜl(.dfD1 hat mit Axeochos
sicher nichts zu schaffen, sondern gehört zur Classe der Abraxasgemmen.
Caius s. Gaios.
C l a s s i c u s.
KAACCIKOC; Serapis
auf einem
Throne
sitzend
_3Iariette
Cat.
Grozat