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fiummeninschriften.
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in Beziehung zu bringen, und so ward der Kopf des Herakles auf dem Aqua-
marin, durch Beifügung des Namens Cneius, zum Siegelstein des Pompeius,
und durch den Amor mit dem Schmetterlinge auf dem Hyacinth sollte mittelst
des Vornamens Aulus die Freundschaft zwischen Brutus und Iulius Gaesar in
Erinnerung gebracht werden. Unnöthig ist es, zu bemerken, warum die Vor-
namen Cneius und Aulus das nicht anzeigen konnten, was man damit bezweckte;
dass durch sie die Neuheit dieser Zugaben nur zu sehr bekräftigt wird, und
dass diese Vornamen, ihrer Unbestimmtheit wegen, nicht einmal geeignet waren,
die Besitzer der Ringsteine anzuzeigen." Bei unbefangener und vorurtheilsfreier
Betrachtung wird man nicht umhin können, Köhleids Folgerungen geradezu um-
zukehren und zu dem entgegengesetzten Resultat zu gelangen: weil ein Fäl-
scher den Brutus nicht durch den blossen Vornamen und noch weniger durch 548
den Adoptivnamen bezeichnet haben würde und weil ohne den schon vor-
handenen Namen niemand darauf verfallen sein würde, die Darstellung in höchst
gezwungener Weise auf Brutus zu beziehen, so kann hier von einer Fälschung
auch nicht im Entferntesten die Rede sein; und wir haben nicht den geringsten
Grund, an der Echtheit des von Faber beschriebenen Steines und seiner Auf-
schrift zu zweifeln. Eine weitere Frage ist dagegen, ob derselbe jetzt noch
vorhanden ist. Allerdings finden wir in der de Thomsischen, jetzt in die nieder-
lttndische übergegangenen Sammlung auf einem Hyacinth die gleiche Darstellung
mit der Inschrift neben dem Baumstamme: de Thoms t. V, I; de Jonge
Xotice p. 148, n. 24; vgl. Raspe 7067, wo es sich nicht, wie Stephani (bei
Kühler S. 168 Anm.) meint, um einen zweiten Stein im Besitze des Grafen
Dietrichstein handelt, sondern wahrscheinlich um den de Tholnsschen, dessen
Besitzer nur Raspe nicht anzugeben vermochte. Aber bei der Menge unter-
geschobener Werke dieser Sammlung ist es nicht nur nlöglich, sondern sogar
wahrscheinlich, dass wir es hier nur mit einer Copie der auch sonst wieder-
kehrenden Darstellung (vgl. Winck. Descr. ll, 893) zu thun haben, der man
nach Father's Beschreibung; den Namen des Aulos hinzufügte.
Da es bei Fälschung von Künstlerinschriften nahe liegt, in der Wahl der
Gegenstände sich an schon Bekanntes anzuschliessen, so werden wir zunächst
die Amorendarstellungen mit des Aulus Namen zu prüfen haben: Ein Camee,
einst im Besitz des Barons von Gleichen, zeigt Amor an den Füssen gefesselt
und den Kopf auf den Stiel einer Hacke gestützt; im untern Abschnitte steht
in vertiefter Schrift 114067 : Bracci I, 11.33; Raspe (5988 (ähnliche Steine ohne
Namen: Winck. Descr. II, 820; 821); Gades ll, B, 200; C. .I. 7166. Visconti
(Op. var. ll, p. 193) scheint an der Echtheit des Namens zu zweifeln, denn er
sagt, sofern er echt sei, dürfe man annehmen, dass das Original von Aulus, der
vorliegende Stein aber nur Gopie sei. Das Ganze macht in der Abbildung' bei
Bracci trotz dessen Lobpreisungen und ebenso im Abdrucke keinen angenehmen
Eindruck; und die Vergleichung mit den Kinderdarstellungen eines Guido Reni,
Algardi und Fiammingo erscheint nur zu treffend, um nicht durch sie auf die 549
Vermuthung des modernen Ursprungs der Arbeit geführt zu werden. Auf
einem Amethyst des Grafen tlarlisle ist Amor mit auf den Rücken gebundenen
Händen am Boden sitzend dargestellt, und hinter ihm eine Trophäe errichtet.
Die Inschrift 411'410 Y steht über seinem Kopfe: Bracci I, t. 32; Natter Methode