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Gemn
xensch
neider.
Bracci I, t. 20 ist offenbar der Anfang des Namens dieses Jünglings, nicht des
Anteros. Der Name AAVFITIPSM" auf einem Steine Lessingts, selbst wenn er
alt sein sollte, ist sicher nicht der des Steinschneiders, schon deshalb nicht,
weil die aus ganz abstrusen Symbolen zusammengesetzte Darstellung auf Kunst-
werth keinen Anspruch machen kann: Lessings Werke von Lachmann 2354-:
Baspe 1041, t. 20; C. I. 715i; vgl. Letronne in den Ann. dell' Inst. XVII, p. 261.
Apelles.
Carneol: scenische Maske; den Namen darunter las Bracci (I. t. 27) 1',
was von Visconti (Op. var. II, p. 125) gewiss richtig l." emendirt wird.
Die Arbeit wird von Bracci in die Zeit des Septimius Severus, d. h. die Zeit
des Verfalles gesetzt. Nach ihm ist der Stein nicht wieder untersucht werden;
und Köhler (S. 75) lässt deshalb die Frage der Echtheit unentschieden; und
behauptet nur, dass die Inschrift „niemals für den. Namen des Künstlers, son-
dern nur für den des Besitzers gehalten werden könne, oder, wie vielleicht.
manche unter Masken geschriebene Namen, für den, welchen der Schauspieler.
dem der Stein gehörte, auf der Bühne erhalten hatte."
Aulus.
Die Untersuchung über Aulus, wenn man nicht mit Kühler alle Steine mit
seinem Namen als unecht verwerfen will, gehört zu den verwickeltsten und
schwierigsten und wird schwerlich je in allen Punkten zu einem bestimmten
Abschlüsse gebracht werden. Denn allerdings ist der Name nachweislich sehr
häufig, vielleicht am häufigsten zu Fälschungen missbraucht werden. Nehmen
wir aber auch an, dass ein Theil dieser Steine wirklich alt sein möge, so fragt
sich doch, 0b der als Vorname gewöhnliche Name überall dieselbe Person be-
zeichne und, was damit zusammenhängt, ob er immer oder doch zuweilen auf
einen Künstler zu beziehen sei. Hierüber wird uns kaum die Prüfung der
Einzelnheiten, in wie engen Grenzen sie hier freilich möglich ist, einigermassen
Aufschluss zu geben im Stande sein.
"Die älteste Erwähnung des Aulus findet sich in Faber's Erklärungen zu
des Ursinus Illustrium imagines p. 67 in folgender Weise: in hyacinthi gemma
pulcherrima, qua fortassis Decimus Brutus signare solitus fuit, ipsius Bruti
praenomen solum AIZßIIJS inscriptum est, litteris aeque bellis, atque in illa
Pompei gemma (d. h. dem Hercules des Gnaeos), ut suspicari quis possit, eiusdem
iÄlFtlflClS opus esse ambas. Bruti huius praenomen prius fuit Decimus, postea
ab A. Postumio Albinio adoptatus, secundum morem adoptionum, praenomen
adoptionis retinuit. Gemma haec reconditae cuiusdam eruditionis symbolum
continet, quod nobis miriiice placet. Habet enim Cupidinem, qui papilionern
trunco arboris affigit, quo innuere voluit Brutus, animam suam non aliter Cae-
saris arnori, quam papilio iste arbori, affixam fuisse. Hieraus will Kühler (S. 167)
folgende Schlüsse ziehen: „Beide Gemmen (die des Aulos und die andere mit
dem Namen des Gnaeos) gehören in die Zeit, in welcher man die alten Denk-
mäler aus der römischen und griechischen Geschichte zu erklären suchte. Waren
es Bildnisse, die man vor Augen hatte, so gab man ihnen Namen berühmter
Römer und Griechen, welche man ihnen einschnitt, wie oben erwiesen ward;
Vorstellungen anderer Art suchte man auf irgend eine Weise mit merkwürdigen
Männern aus der römischen Geschichte, die ihnen näher lag als die griechische,