Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

Wirkliche 
und 
angebliche 
Steinschneid er 
Gemmeninschriften. 
365 
Amazone auf dem Knie haltend: ib. n. 906.  Als modern bezeichnet ferner 
Dubois bei Glarac p. 3 einen Stein in Beck's Besitz: Herakles als Kind die 
Schlangen erwürgend mit der Inschrift AAÄLTOJN. 
Ein Camee mit dem Kopf des Augustus und der erhaben geschnittenen 
Inschrift AAIIIQN ist von Mongez in der Fortsetzung von Viscontfs Icon. rom. 
t. 18, n. 6 publicirt als in der de la Turbie'schen Sammlung befindlich, wahr- 
scheinlich derselbe Stein, dessen Inschrift Visconti (Op. var. ll, p. 224-, n. 153) 
AKMQN las. Unter den aus Viscontfs Besitz stammenden Abdrücken dieser 
Sammlung, welche R. Bochette (Lettre p. 104) besass, fand sich gerade dieser 
nicht vor. Bei dem schlechten Gredit derselben aber muss Köhlefs Zweifel a.n 536 
der Echtheit (S. 94-) so lange als gerechtfertigt angesehen werden, als derselbe 
nicht etwa durch die Wiederauffindung des Steins gelöst wird.  Bei Cades 
I, A, 47 findet sich ein Carneol, ein Kopf des Zeus oder Ammon mit Widder- 
hörnern, dahinter AJMCUN. Die Inschrift ist wenig sauber und erscheint so- 
gar etwas ungeschickt.  Vulcan, einem jungen, neben einer verschleierten 
Frau sitzenden Manne Schild und Schwert darbietend, daneben AABIICJN wird 
von Raspe 7374 für modern und wahrscheinlich für ein Werk Natter's gehalten. 
Die drei Figuren scheinen mir der Beschreibung zufolge nach dem albanischen 
Sarkophage mit der Hochzeit des Peleus und der Thetis copirt: Zoega Bassir. 
t. 52; Millin Gal. myth. t. 152, n. 551. 
Aelius.  
Aus der Sammlung des Fürsten Corsini zu Rom machte Bracci (I, t. 2) einen 
Carneol mit dem vorwärts gewandten Brustbild des Tiberius (oder des Gaius 
Gaesar) und der Inschrift AEAIOE neben dem Kopfe bekannt: Cades V, 270; 
vgl. Raspe 11159; G. I. 714-0. Köhler S. 177 nennt den Stein mehr als zu ver- 
dächtig und dass die Inschrift ein elender Betrug sei, folge ausser anderen 
Gründen, schon unwidersprechlich aus der griechisch-lateinischen Schreibart des 
Namens. Die letztere ist zwar nicht unerhört (vgl. Keil anall. epigr. p. 173); 
aber sie giebt allerdings einen starken Verdachtsgrund ab, zumal wenn sie mit 
anderen auffälligen Besonderheiten zusammentrifft, wie z. B. der Form des A 
( 1.) neben den übrigen regelmässigen Buchstaben. Ein bestimmtes Urtheil über 
das Bild selbst wage ich nicht auszusprechen, obwohl ich nicht verschweigen 
will, dass z. B. die Anlage der Brust von der gewöhnlichen Art antiker ge- 
schnittener Steine einigermassen abweicht. Es scheint demnach, zumal wenn 
wir noch den Nominativ in Betracht ziehen (s. 0. S. 305), gewiss ausserst frag- 
lich, ob auf die Auctorität dieses Steines hin der Name des Aelius in den Stein- 
Schneidercatalog aufgenommen zu werden verdient.  Noch zweifelhafter sind 
die folgenden Beispiele.  Ein Garneol der Pourtaleäschen Sammlung (Dubois 
Gat. Pourt. p. 161, n. 1103) mit der Inschrift EAIOO wird als eine Nachah- 
mung des zuerst erwähnten Steines bezeichnet.  Einen unbekannten Kopf aus 537 
der ltfarllaorougrhächen Sammlung [Colt Marl. t. 2, pl. 31] citirt Clarac 19.4.- 
Endlich findet sich auch einmal die richtige Schreibung AIAIOC auf einem 
Nicolo der Sammlung im Haag mit dem Profilkopf des Homer (de Jonge Notice 
p. 159, n. 28). Dieser Stein jedoch stammt aus der Hemsterhuisschen Samm- 
lung (vgl. ebend. S. 156), welche sich keineswegs eines guten Gredits erfreut. 
Aemilios s. Midias.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.