Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

und 
Wirkliche 
Steinschneidel- 
angebliche 
Gennneninschriften. 
861 
fig. 9 abgebildet; sodann bei Gaylus [Bea cl'ant. I, pl. 45, 8]. Dieser, so wie 
Mariette (Traite p. 88), bemerkt, dass es ein Camee mit erhaben geschnittener 
Schrift und damals im Besitz des Grafen Maurepas war; und beide loben die 
Arbeit der Figur sowohl als der Schrift. Obwohl nun Köhler (S. 136) angiebt, 
dass man sonst von dem Steine nichts weiter wisse, so behauptet er doch zu- 
Versichtlich, dass er „gerade wegen des erhaben geschnittenen Namens eine 
neue Arbeit sein muss. Denn wäre er vertieft geschnitten, so würde die Mög- 
lichkeit vorhanden sein, man habe auf dem Stein von alter Hand in neuerer 
Zeit diese Schrift hinzugefügt". Natürlich verdient diese Behauptung vor dem 530 
Wiedererscheinen des Steines keine weitere Berücksichtigung. 
Unter den übrigen Werken mit dem Namen des Solon scheint nur noch 
ein einziges für wirklich alt gelten zu dürfen, eine Glaspaste von mehr als ge- 
wöhnlicher Siegelgrösse im berliner Museum, darstellend das Brustbild einer 
Bacchantin mit einfach geordnetem Haar, die Brust mit einem leichten Gewande 
bedeckt, über welches noch ein Thierfell geknüpft ist; in der Linken und auf 
die linke Schulter gelehnt trägt sie einen Thyrsus; im Felde steht die Inschrift 
COAQN: Winck. Descr. II, n. 1553; [Lippert _I, 4141]; Tölken Verzeichn. p. 201, 
n. 1061. Gegen Köhler's Tadel, der S. 138 so weit geht, das von Winckel- 
mann sehr gepriesene Werk „eine elende Missgestalt" zu nennen, hat sich 
Tölken erhoben (Sendschr. S. 60 fgd.), indem er zunächst nachweist, dass Köhler 
ohne Kenntniss des Originals und nach einem Abdrucke urtheilt, auf dem nach 
Stephanfs Zeugniss keine Spur der Inschrift zu erkennen ist, woher auch die 
Ungewissheit, ob der Name im Nominativ oder Genitiv geschrieben, während 
nur für den Nominativ Raum vorhanden ist (vgl. übrigens S. 30ö). Den sichersten 
Beweis für die Echtheit giebt die überall, auch an der Stelle der Inschrift stark 
angegriffene Oberfläche des Glases, welche alles nur wie durch einen Schleier 
erkennen lässt. 
Ein stehender geflügelter Amor ohne Attribute mit der Inschrift COAQNOC 
zur Seite auf einem Garneol, früher in des florentiner Senators Gerretani, dann 
Schellersheims, endlich Bogens Besitz, ist eine unbedeutende Arbeit und des- 
halb fast allgemein als des Künstlers der Meduse unwürdig betrachtet worden; 
Stosch t. 64; Bracci II, t. 106; [Gori Mus. flor. II, t. '10, 21; Lippert I, 774-]; 
Baspe 6678; Cades II, B, 16; Glarac p. 203. Die Arbeit der Figur erscheint 
durch die vielfache Anwendung kleiner gebohrter Löcher manierirt und mag 
darum nicht weniger als die Inschrift modern sein: Köhler S. 189.  Eine 
Copie im Haag: de Jonge Notice p. 158, n. 21.  
Auf einem Carneol derberliner Sammlung: Winck. Descr. II, 1691, ist 
ein bärtiger und lorbeerbekränzter, nach vorn gewandter Herkuleskopf gebildet, 
neben ihm die Inschrift EOAQNOE, die auch von Tölken (Verzeichn. S. 261, 
I1. 51) für verdächtig erklärt wird. Ich möchte auch für das Alter des Kopfes 531 
nicht unbedingt einstehen, indem der so bestimmt ausgepräigte Typus des Heros 
Z. B. in der Stirn verflacht, auch das Haar nicht in den gewöhnlichen kurzen 
Locken, sondern etwas zu lang behandelt erscheint. Vgl. Köhler S. 138. Ein 
bärtiger Kopf mit dem Namen des Solon befand sich übrigens einst in Andreinfs 
Besitz, dem er gestohlen wurde: Gori Golumb. libert. Liviae p. 145. 
Der Kopf eines epheubekränzten lachenden Satyrs auf einem orientalischen
	        
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