und
Wirkliche
Steinschneidel-
angebliche
Gennneninschriften.
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fig. 9 abgebildet; sodann bei Gaylus [Bea cl'ant. I, pl. 45, 8]. Dieser, so wie
Mariette (Traite p. 88), bemerkt, dass es ein Camee mit erhaben geschnittener
Schrift und damals im Besitz des Grafen Maurepas war; und beide loben die
Arbeit der Figur sowohl als der Schrift. Obwohl nun Köhler (S. 136) angiebt,
dass man sonst von dem Steine nichts weiter wisse, so behauptet er doch zu-
Versichtlich, dass er „gerade wegen des erhaben geschnittenen Namens eine
neue Arbeit sein muss. Denn wäre er vertieft geschnitten, so würde die Mög-
lichkeit vorhanden sein, man habe auf dem Stein von alter Hand in neuerer
Zeit diese Schrift hinzugefügt". Natürlich verdient diese Behauptung vor dem 530
Wiedererscheinen des Steines keine weitere Berücksichtigung.
Unter den übrigen Werken mit dem Namen des Solon scheint nur noch
ein einziges für wirklich alt gelten zu dürfen, eine Glaspaste von mehr als ge-
wöhnlicher Siegelgrösse im berliner Museum, darstellend das Brustbild einer
Bacchantin mit einfach geordnetem Haar, die Brust mit einem leichten Gewande
bedeckt, über welches noch ein Thierfell geknüpft ist; in der Linken und auf
die linke Schulter gelehnt trägt sie einen Thyrsus; im Felde steht die Inschrift
COAQN: Winck. Descr. II, n. 1553; [Lippert _I, 4141]; Tölken Verzeichn. p. 201,
n. 1061. Gegen Köhler's Tadel, der S. 138 so weit geht, das von Winckel-
mann sehr gepriesene Werk „eine elende Missgestalt" zu nennen, hat sich
Tölken erhoben (Sendschr. S. 60 fgd.), indem er zunächst nachweist, dass Köhler
ohne Kenntniss des Originals und nach einem Abdrucke urtheilt, auf dem nach
Stephanfs Zeugniss keine Spur der Inschrift zu erkennen ist, woher auch die
Ungewissheit, ob der Name im Nominativ oder Genitiv geschrieben, während
nur für den Nominativ Raum vorhanden ist (vgl. übrigens S. 30ö). Den sichersten
Beweis für die Echtheit giebt die überall, auch an der Stelle der Inschrift stark
angegriffene Oberfläche des Glases, welche alles nur wie durch einen Schleier
erkennen lässt.
Ein stehender geflügelter Amor ohne Attribute mit der Inschrift COAQNOC
zur Seite auf einem Garneol, früher in des florentiner Senators Gerretani, dann
Schellersheims, endlich Bogens Besitz, ist eine unbedeutende Arbeit und des-
halb fast allgemein als des Künstlers der Meduse unwürdig betrachtet worden;
Stosch t. 64; Bracci II, t. 106; [Gori Mus. flor. II, t. '10, 21; Lippert I, 774-];
Baspe 6678; Cades II, B, 16; Glarac p. 203. Die Arbeit der Figur erscheint
durch die vielfache Anwendung kleiner gebohrter Löcher manierirt und mag
darum nicht weniger als die Inschrift modern sein: Köhler S. 189. Eine
Copie im Haag: de Jonge Notice p. 158, n. 21.
Auf einem Carneol derberliner Sammlung: Winck. Descr. II, 1691, ist
ein bärtiger und lorbeerbekränzter, nach vorn gewandter Herkuleskopf gebildet,
neben ihm die Inschrift EOAQNOE, die auch von Tölken (Verzeichn. S. 261,
I1. 51) für verdächtig erklärt wird. Ich möchte auch für das Alter des Kopfes 531
nicht unbedingt einstehen, indem der so bestimmt ausgepräigte Typus des Heros
Z. B. in der Stirn verflacht, auch das Haar nicht in den gewöhnlichen kurzen
Locken, sondern etwas zu lang behandelt erscheint. Vgl. Köhler S. 138. Ein
bärtiger Kopf mit dem Namen des Solon befand sich übrigens einst in Andreinfs
Besitz, dem er gestohlen wurde: Gori Golumb. libert. Liviae p. 145.
Der Kopf eines epheubekränzten lachenden Satyrs auf einem orientalischen