Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

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Gelnmenschneider. 
nicht etwa für eine neue, zu Wiltheirn's Zeit gemachte Erwerbung, sondern für 
ein altes Besitzthum des Klosters halten müssen.  G. I. 7195.; eine Abbildung 
auch im Tresor glypt. [Iconogr. rom. pl. V, n. 2]. 
Hyllos. 
Auf einem Carneol, der, früher im Besitze Lorenzo's von Medici, dann Grozat's 
und des Herzogs von Orleans, schliesslich in die petersburger Sammlung ge- 
langte, ist das Brustbild einer mit dem Diadem geschmückten Königin dar- 
gestellt, die man ohne hinlänglichen Grund Artemisia oder Gleopatra genannt 
hat. Vor dem Kopfe liest man YAAOY: Ursini Illustr. imag. t. 75; Stosch t. 39; 
Bracci Il, t. 79; Mariette Cat. Crozat p. 24, n. 465; Raspe 15210; Köhler S. 108 
und 293. Faber, der Herausgeber des Ursinus, glaubte, dass der Kopf durch 
die Inschrift als das Bild des Hylas bezeichnet sei, indem die Verdoppelung 
des z] sich auch in den Handschriften des Theokrit und Apollodor finde. Wenn 
nun Köhler, Während er der Behandlung des Bildes als vortrefflich alle Ge- 
rechtigkeit widerfahren lässt, ausruft: „Wie konnte aber dieses Brustbild einer 
weiblichen Schönheit das Bildniss eines kraftvollen Jünglings sein i?" so dürfen 
wir wohl fragen, wie sich mit einer solchen Frage die Annahme Köhlefs ver- 
trägt: dass der Name im sechszehnten Jahrhundert hinzugefügt sei, um aus 
dem Kopfe ein Bild des Hylas zu machen. Die einfachste Logik verlangt viel- 
mehr anzunehmen, dass eine so falsche Deutung des Kopfes nur durch das Vor- 
 handensein der falsch verstandenen Inschrift möglich ward, ganz in derselben 
Weise, wie es bei den Köpfen mit dem Namen des Aetion, Hellen u. a. der 
508 Fall gewesen sein muss. Die Inschrift muss daher zu den am besten beglau- 
bigten gerechnet werden. 
Auf einem Irrthume scheint mir die Note Stephanils (bei Köhler S. 293) 
zu beruhen: „Der Kopfschmuck kann nicht füglich Diadem genannt werden; 
eher könnte man ihn als vom Hinterkopfe nach vorn gelegte Haarflechten auf- 
fassen, die allerdings so gebildet sind, dass man glauben kann, es sei eine 
Perlenschnur eingeflochten. Cades (83, 217), dem auch B. Rochette Lettre a 
Mr. Schorn p. 142 folgt, erklärt den Kopf für eine Sabina." Stephani spricht 
hier offenbar von dem Kopf V, 4-71 der spätern Numerirung, von dem ich nicht 
weiss, ob er sich ebenfalls in Petersburg beündet: dieser aber ist rechts hin 
gewendet, die Inschrift findet sich hinter dem Kopfe, nicht wie auf dem Steine 
des Ursinus vor dem Halse; die Weitere Bezeichnung LA V11?  JIED fehlt ganz, 
und nichts was Köhler von dem Charakter jenes Kopfes sagt, passt auf diesen: 
es ist ein ausgesprochen römisches Bildniss und allerdings nicht ohne Aehnlich- 
keit mit Sabina; die Arbeit sehr elegant und präcis, so dass die Inschrift da- 
neben fast zu derb erscheint und ich daher das Urtheil über ihre Echtheit zu- 
nächst gern dem überlasse, der Gelegenheit hat, den Stein selbst zu prüfen. 
Ein anderer Stein mit der Inschrift YAAOY war wenigstens schon im 
siebzehnten Jahrhundert bekannt, wie wir durch die Publication Caninfs im 
Jahre 1669 wissen. Es ist ein Carneol des florentiner Museums, den vorher 
Ippolito Vitelleschi und zu Caninfs Zeit der Marchese Antonio Tassi besass: 
Ganini lconogr. t. 3; Stosch t. 38; [Gori Mus. Flor. II, t. 2, 3]; Bracci II, t. 81; 
YVinck. Descr. IV, 90. Hören wir zuerst, wie Köhler S. 156 über diesen Stein 
urtheilt: „Der Kopf auf diesem abendländischen nicht schönen Carneol, den ich
	        
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