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Gemmenschneider.
Die
an der Basis, auf Welcher Diomedes kauert. Gori besass einen Abdruck dieses
Steins, wie er meint, aus Andreinfs Sammlung, aus der er mit anderen ver-
schwunden war. Nicht zu verwechseln ist er mit einer andern Wiederholung
im florentiner Museum. Diese Andreinfsche Gemme ist es, Welche Köhler für
eine Arbeit des Flavio Sirleti erklärt: Gori Mus. Flor. II, p. 69; Bracci II, p. 105;
Caylus rec. de 300 tetes pl. 173; Raspe 9435; Cades III, E. 278; G. I. 7271 b.
Wohl aus Versehen bezeichnet Worlidge Gems 115 den Stein mit dem Namen
auf der Basis als in Marlborouglfs Besitz befindlich.
Ein Garneol der Strozzfschen Sammlung, Amor und Psyche, der capi-
tolinischen Gruppe ziemlich entsprechend, mit der Inschrift lDI-IAIE ist eine
Arbeit des Felix Bernabä, eines Steinschneiders des vorigen Jahrhunderts:
Raspe 7181, pl. 4-3; Cades XXII, P, 9; Stephani bei Köhler S. 289. Diesem
ist vielleicht auch das Bild eines Gentauren mit der Inschrift (DIJJI SCP bei-
zulegen: Raspe 4445. Ebenfalls modern ist eine angebliche Lucretia mit der
Inschrift (DHA E!" bei Cades XXII, P, 10. Dass die Buchstaben K (I) neben
einem Mercurkopf mit Raspe 2291 nicht Kaknovgviov (Drjltg gedeutet werden
dürfen, braucht nicht weiter bewiesen zu werden. Ebenso können hier die Steine
mit der lateinischen Inschrift FELIX übergangen werden: Raspe 7758; R. R0-
chette Lettre p. 137; Glarac p. '117.
Herakleidas.
In das Museum von Neapel ist ein vor wenigen Jahren bei Capua gefundener
schwerer goldener Ring übergegangen, in den anstatt eines geschnittenen Steines
505 ein in eine hellere Metallmischung (Elektron) gravirter Kopf eingelassen ist.
Dass in demselben M. Junius Brutus dargestellt sei, wird nach dem Vorgange
S. Giorgids allgemein angenommen. Den daneben stehenden Namen des Künst-
lers las zuerst Minervini (Bull. Nap. N. S. III, p. 178):
IEOFH
ZAAIEANAH
während später Braun (Bull. dell' Inst. 1855, p. XXXII) die nachher auch von
andern als richtig erkannte Lesart HPAKAEIAAE H EFOEI aufstellte. Die
Arbeit wird hinsichtlich ihrer Schönheit von Braun mit einer Münze von Ca-
tania verglichen (Specf of anc. coins of Magna Grecia pl. 10; Müller u. Oester-
ley D. a. K. II, XI, n. 122), auf welcher sich der Name des Herakleidas eben-
falls findet, obwohl die Identität der Person damit noch keineswegs laewiesen
iist. Uebrigens mag Herakleidas nur aus praktischen Rücksichten unter den
Steinschneidern seinen Platz finden, während ich weit entfernt bin, die Gra-
virung in Metall mit der Steinschneidekunst zu identificiren.
Herophilo s.
"Durch einen nicht sehr fein angelegten Betrug hat man einem vergeblichen
Sohn oder Schüler des Dioskurides, Herophilos mit Namen, durch die Aufschrift
IiFPOIDIAOC JIOCKOYIIA das Dasein geben wollen, welche man auf einem
grünlich türkisfarbenen Glasflusse von mehr als gewöhnlicher Grösse liest, der
einen mit Lorbeer bekränzten Kaiserkopf vorstellt und vielleicht den Kaiser
Augustus abbilden soll. Diese neue Arbeit ohne Aehnlichkeit und Geschmack
befindet sich in der kaiserlichen Sammlung zu Wien." Diese Worte Köhlefs
(S. 151) mögen hier als eine Mahnung zur Vorsicht in der Kritik der Gemmen