Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

und 
Wirkliche 
Steinschneider 
angebliche 
Gemmeninschriften. 
343 
Als Werke des Eutyches werden bei Glarac noch drei Steine angeführt: 
der erste, ein Onyx, zeigt den Sonnengott auf einer Quadriga; unter den Bossen 
die Mondsichel und ein Stern; im unteren Abschnitt GYTYJYHC- Ob der Name 
hier den Künstler bezeichnet, können wir unentschieden lassen, denn der Stein 
gehört zu der berüchtigten de Thomsschen Sammlung; und es müsste daher 
erst der Beweis der Echtheit geliefert werden: de Thoms t. VI, 3; de Jonge 503 
Notice p. 163, n. 4; Raspe 8100. Der zweite Stein mit dem Bilde eines jungen 
Römers: Raspe 10630 (nicht 1063) hat nicht den Namen Eutyches, sondern 
Eutychianos. Die Darstellung des dritten endlich, den Clarac citirt: Athene, 
welche für Orestes ihre Stimme abgiebt, ist zwar, wie angegeben wird, bei 
Eckhel (Choix de pierr. gr. t. 21) abgebildet, aber von der Inschrift CYTYJYILIC" 
AIOC. findet sich weder auf dem Kupfer, noch im Text eine Spur; der Stein 
gehört vielmehr, wie B. Rochette (Lettre p. 137) bemerkt und ich bei Cades 
bestätigt finde, der Poniatowskfschen Sammlung an, ist aber von geringer 
Arbeit. 
F el ix.  
Eine der ausgeführtesten Darstellungen des Palladiumraubes, mit den Figuren 
des Diornedes und Ulysses und der Andeutung einer dritten todt am Boden 
liegenden Figur, so wie mit manchem architektonischen Beiwerk, findet sich auf 
einem Sardonyx der Marlborouglfschen, früher der ArundePschen Sammlung. 
Im Abschnitt liest man die Inschrift: 
KAAFO YPN I O Y ("S O 17111130 "Y 
(DHAIE EHOIGI 
Stosch t. 85; Bracci II, 75; [Gems of Marlb. I, pl. 39]; Millin gal. myth. t. 171,  
n. 565; Raspe 9433; G. I. 7271. Dass Köhler (S. 100) den Sardonyx auf das 
Zeugniss des Bracci hin für eine Arbeit des Flavio Sirleti erklären wollte, be- 
ruht auf einer Verwechselung mit einem nachher zu erwähnenden Stein. Die 
Vertheidigung hat diesmal Stephani übernommen, der hier eine der Wenigen 
echten Steinschneider-Inschriften anzuerkennen geneigt ist, wenn er auch in 
Ermangelung eines guten Abdruckes des Steines ein entscheidendes Urtheil 
nicht auszusprechen wagt (Ang. Steinschn. S. 238). Der Hauptgrund, welcher 
für die Echtheit spricht, liegt in der Fassung der Inschrift: „Hätte ein Fälscher 
durch den Namen des Calpurnius Severus den Vater des Felix bezeichnen 
wollen, so würde er auch so gut, wie jeder andere, gewusst haben, welche 
Reihenfolge der Worte dazu nöthig ist. Hingegen giebt dieser Genitiv einen 
guten Sinn, sobald man ihn auf den YVeihenden oder Schenkenden bezieht (vgl. 
auch Letronne Ann. d. Inst. XVII, p. 274). Den Namen aber eines solchen auf 
diese Weise beizufügen, stimmt nicht mit der Sitte der Fälscher überein, deren 504 
Kenntnisse wohl nicht einmal so weit reichten, und dass die zweite Zeile der 
Inschrift ein späterer zu der ersten gemachter Zusatz sei, wird durch die Ver- 
theilung im Raume, wenn man den Abbildungen trauen darf, Llnwahrscheinlichfi 
Gewiss wird demnach die Inschrift so lange für echt zu gelten haben, als sich 
nicht durch gewichtige Gründe ein Zweifel rechtfertigen lässt. 
Auf einer Wiederholung derselben Darstellung Endet sich die Inschrift 
4111415 
BFOISI
	        
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