und
Wirkliche
Steinschneider
angebliche
Gemmeninschriften.
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Als Werke des Eutyches werden bei Glarac noch drei Steine angeführt:
der erste, ein Onyx, zeigt den Sonnengott auf einer Quadriga; unter den Bossen
die Mondsichel und ein Stern; im unteren Abschnitt GYTYJYHC- Ob der Name
hier den Künstler bezeichnet, können wir unentschieden lassen, denn der Stein
gehört zu der berüchtigten de Thomsschen Sammlung; und es müsste daher
erst der Beweis der Echtheit geliefert werden: de Thoms t. VI, 3; de Jonge 503
Notice p. 163, n. 4; Raspe 8100. Der zweite Stein mit dem Bilde eines jungen
Römers: Raspe 10630 (nicht 1063) hat nicht den Namen Eutyches, sondern
Eutychianos. Die Darstellung des dritten endlich, den Clarac citirt: Athene,
welche für Orestes ihre Stimme abgiebt, ist zwar, wie angegeben wird, bei
Eckhel (Choix de pierr. gr. t. 21) abgebildet, aber von der Inschrift CYTYJYILIC"
AIOC. findet sich weder auf dem Kupfer, noch im Text eine Spur; der Stein
gehört vielmehr, wie B. Rochette (Lettre p. 137) bemerkt und ich bei Cades
bestätigt finde, der Poniatowskfschen Sammlung an, ist aber von geringer
Arbeit.
F el ix.
Eine der ausgeführtesten Darstellungen des Palladiumraubes, mit den Figuren
des Diornedes und Ulysses und der Andeutung einer dritten todt am Boden
liegenden Figur, so wie mit manchem architektonischen Beiwerk, findet sich auf
einem Sardonyx der Marlborouglfschen, früher der ArundePschen Sammlung.
Im Abschnitt liest man die Inschrift:
KAAFO YPN I O Y ("S O 17111130 "Y
(DHAIE EHOIGI
Stosch t. 85; Bracci II, 75; [Gems of Marlb. I, pl. 39]; Millin gal. myth. t. 171,
n. 565; Raspe 9433; G. I. 7271. Dass Köhler (S. 100) den Sardonyx auf das
Zeugniss des Bracci hin für eine Arbeit des Flavio Sirleti erklären wollte, be-
ruht auf einer Verwechselung mit einem nachher zu erwähnenden Stein. Die
Vertheidigung hat diesmal Stephani übernommen, der hier eine der Wenigen
echten Steinschneider-Inschriften anzuerkennen geneigt ist, wenn er auch in
Ermangelung eines guten Abdruckes des Steines ein entscheidendes Urtheil
nicht auszusprechen wagt (Ang. Steinschn. S. 238). Der Hauptgrund, welcher
für die Echtheit spricht, liegt in der Fassung der Inschrift: „Hätte ein Fälscher
durch den Namen des Calpurnius Severus den Vater des Felix bezeichnen
wollen, so würde er auch so gut, wie jeder andere, gewusst haben, welche
Reihenfolge der Worte dazu nöthig ist. Hingegen giebt dieser Genitiv einen
guten Sinn, sobald man ihn auf den YVeihenden oder Schenkenden bezieht (vgl.
auch Letronne Ann. d. Inst. XVII, p. 274). Den Namen aber eines solchen auf
diese Weise beizufügen, stimmt nicht mit der Sitte der Fälscher überein, deren 504
Kenntnisse wohl nicht einmal so weit reichten, und dass die zweite Zeile der
Inschrift ein späterer zu der ersten gemachter Zusatz sei, wird durch die Ver-
theilung im Raume, wenn man den Abbildungen trauen darf, Llnwahrscheinlichfi
Gewiss wird demnach die Inschrift so lange für echt zu gelten haben, als sich
nicht durch gewichtige Gründe ein Zweifel rechtfertigen lässt.
Auf einer Wiederholung derselben Darstellung Endet sich die Inschrift
4111415
BFOISI