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wer unbefangen urtheilt, sich sträuben muss, noch weitern Verdacht zu hegen.
und daher den Hermes unbedenklich als ein echtes Werk des Dioskurides an- 482
erkennen wird. Eine längere Auseinandersetzung macht der Amethyst mit
dem früher als Solon, jetzt gewöhnlich als Mäcen bezeichneten Bilde nöthig,
der sich im vorigen Jahrhundert im pariser Museum befand: Stosch t. 27;
Mariette H, pl. 4-9; Winck. Descr. lV, 214-; Lippert Il, n. 550; Bracci II, t. 59;
Raspe 10723; (lades V, 307. lm Jahre 1812 ward er zu einem Schmuck ver-
wandt (Dubois Choix de pierr. g-r. 18.17; vgl. Köhler 299); ob er später in
das Museum zurückgekehrt, ist mir Lllilileliaflllt. Ausserrlem aber finden sich
mehrere Erwähnungen des Steines schon im siebzehnten Jahrhundert, durch
welche Köbler S. 120 zu der Annahme mehrerer Exemplare veranlasst worden
ist, um auf diesem Wiege um so grössere Zweifel an der Echtheit erwecken zu
können. Im Jahre 1605 nämlich zeigte Hascas de Bagarris, Aufseher der Alter-
thümer Heinrichs IV., dem Peirescius den Amethyst, bei welcher Gelegenheit
letzterer aus den zur Bezeichnung der Ecken der Buchstaben eingegrabenen
Kugeln den Namen des Dioskurides herauslas: Gassendi Vita. Peirescii, p. 90,
(luedlinb. 1706 (p. 49, Hag. C0111. 1650"). „Dieser höchst glaubwürdigen Nach-
richt," fährt Köhler fort, „steht nun eine andere entgegen, nach welcher der
Amethyst sich um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts zu Rom be-
funden haben soll, wo ihn der Dr. Gasp. Gevartius, der im Jahre 1666 starb,
abzeichnete, welche Zeichnung Gronov (Thes. lI, 31) im Jahre 1698 aus der
Bibliothek des Bianchini bekannt machte, in der sie nebst andern Zeichnungen
desselben Gevart einem Abdrucke der Bildniss-Saxiamhlng des Fulvio Orsini bei-
gefügt war. Der im Kupferstich gelieferte Kopf ist ohne Aufschrift: doch
hatte Gevart dabei geschrieben, der Name des Dioskurides befinde sich auf dem
Steine. Aber schon gegen das Jahr 1685, als Spon seine Folge von Alter-
lhümern herausgalo (Misc. p. 122), soll sich dieser Ainethyst bei Toussaint Lau-
lhier zu Aachen [vielmehr Aquis Sextiis, Aix in der Provence] befunden haben,
dem Spon grosses Lob spendet." Die scheinbaren Widersprtiche dieser Nach-
richten werden sich lösen, wenn wir zunächst (iassenxlfs Worte ausführlicher
mittheilen: Probavit porro (Peirescius Bargatrrio) consilium, quo Francisci Pererii
uobilis Aquensis promptuarium praeclaris cimeliis instructissimuiu transterendum
in illud (regiurn) erat: quippe mulla adhuc deesse agnovit, ut dignum regio
nomine merito existimaretur. Quia vero inter caetera Bagarrius illi ostendit
Amethystuln pereleguatntem, in qua caelatus Solunis vultus celebris illius Dios-
coridis Augusti caelatoris nianu, ideo coepit ansam edocendi illum etc. Aus
diesen Worten geht also keineswegs hervor, dass der Stein sich damals in
königliehem Besitz befand; vielmehr scheint er als jener Privatsammlung an-
gehörig nur zum Verkauf angeboten gewesen zu sein. Eben so wenig sagt
Gronov, dass der Stein sich in Rom befunden habe: Sed. Casp. Gevartius Romae
ilppinxit aliud clypeum, cui suhnotavit in fjßnlmll nrlsrripfo Nomina Diuvrriridix, quod
bona fide hic collocavi lwrimum. Et sane hic debet ipse et Solon et Dioscorides
esse, quem utrumque Aquis Sextiis vidit Spon. Vielmehr scheint Gronov
Selbst zu vermuthen, dass (ievarUs Zeichnung nach dem Stein in Aix gemacht sei.
Wenn ich nun darauf die Vermuthung baute, dass eben jener Stein, von dem
_im siebzehnten Jahrhundert ausschliesslich die Itede zu sein scheint, nicht 1605,