Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

Eennueuschncia 
glaubigt als antik ist das Bild des Junius Brutus mit der InschriftJCÜQICIO Y 
auf einem Stoschischen Schwefel bei Baspe 10,652. 
Athenion. 
Sein Werk ist der berühmte Onyxcamee der früher farnesischen, jetzt neapoli- 
tanischen Sammlung: Zeus auf seinem Viergespanne, welcher den Blitz gegen 
die schlangenfüssigen Giganten schwingt. deren einer schon getödtet, ein an- 
derer fast besiegt unter den Pferden sichtbar ist. Der Name .-IOIY:IFVI.Q.INI findet 
sich unten an der Seite in erhabenen Buchstaben: Winckelmann Mon. in. t. 10; 
Bracci I, t. 30; Lippert l, 26; Raspe 981i, pl. 19; (lades l, A, 107: Mus. Borb. 
I, t. 53; Millin Gal. myth. 9, 33; Müller u. Oest. Denkm. II, N. 3.14; G. l. 7l33tL 
Ueber das Verdienst der Arbeit äussert sich Köhler S. 207 in folgender Weise: 
"Die Erfindung des Ganzen, die edel und schön gezeichnete Gestalt des Zeus, 
die fast unendlich mannigfaltige Bewegung der Pferde mit der verschiedenen 
Richtung ihrer Füsse, die bestimmte Zeichnung des Nackten am Jupiter und 
an den mit Schlangenftissen versehenen Giganten, verbunden mit einer auf's 
Höchste getriebenen Vollendung und einer Ausführung im grossen kräftigen 
 Styl, machen diesen Gamee bewundernswerth und einzig in seiner Art. Der 
78 Ueberfluss und Beichthum, den man in allen Theilen dieses Gemäldes bemerkt, 
beweist offenbar, dass dem alten Steinschneider ein grosses YVerk in Marmor 
oder Erz eines der trefflichsten Künstler seiner [oder einer früheren] Zeit zum 
Vorbilde gedient hat, ein NVerk, in welchem die höchste iäusführung an ihrem 
Orte war, die aber den Verfasser dieses Camee veranlasste, mehr zu geben als 
nöthig war, wodurch Heyne (Antiq. Aufs. I, S. 23) vermocht wurde, Zweifel 
gegen die Echtheit und das Alterthtnn des farnesischen Steines zu äussern, ein 
lrrthum, dessen Ungrund Visconti bewiesen hat (op. var. II. 159, wo nur Eckhel 
statt Heyne angeklagt wird). Ich setze hinzu, dass kein einziges Werk aus 
dem fünfzehnten und sechszehnten Jahrhundert auch nur die entfernteste Aehn- 
lichkeit mit unserer Gemme in Hinsicht der bestimmten und markigen Behand- 
lung" des Nackten besitzt. Der Künstler ist zwar in den Fehler der Ueberladuug 
gefallen, aber nirgends ist seiner Arbeit Kleinlichkeit vorzuwerfen; in ihr herrscht 
vielmehr überall und unverkennbar der gewaltige und grosse Styl alter griecl1i- 
scher Kunst." Wiegen dieser Vortrefflichkeit verbunden mit der ältern Form 
des S2 statt der später gebräuchlichen (o möchte Visconti (op. var. II, p. 222) 
den Athenion der vorkaiserlichen Zeit zuschreiben. Dagegen bemerkt jedoch 
Tölken (Sendschreiben S. 38): „Allein die k. Sammlung (in Berlin) besitzt aus 
dem  Nachlass das Fragment eines Camee von ziemlicher 
Grösse in einem den Unyx nachahmenden antiken Glasfluss, dunkelblau und 
weiss gefärbt, einen Triumphzug darstellend, von meisterhafter Arbeit an 
Menschen und Pferden. Darunter steht, vollständig erhalten, in erhabenen 
schön geformten Buchstaben:  Die Züge des Triumphators, bart- 
 los, mit gebogener Nase, von ernstem, vornehmem Ausdruck, ähneln denen 
des Drusus, jüngern Bruders des Tiberius, oder dessen Sohne Germanicus. 
An der Echtheit dieses Fragments ist nicht zu zweifeln (Panofka Mus. Bartold. 
S. 172, N. 1). Es ergiebt sich also, dass der Meister jenes donnernden Jupiter 
ebenfalls der Zeit des Augustus angehört, wie Dioskurides und sein Schüler 
Eutyches aus Aegeae."
	        
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