Verzeichniss.
Alphabetisches
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wechselnder Namen auf den Münzen einer Stadt. Auf den Silbermünzen von
Thurium sind aber nur die beiden Namen Molossos und Nikandros ausgeschrieben,
die Namen der Magistrate dagegen nur durch Anfangsbuchstaben bezeichnet,
welche jedoch an bedeutenderer Stelle, zum Beispiel unter dem Stadtnamen
stehen."
[NL NK.
Die Deutung dieser lnschriften syrakusanischer Münzen auf einen Künstler
Nikon ist von Raoul-Rochette (Lettre ä Mr. Schorn p. 92) selbst wieder auf-
gegeben worden].
N O YUQAIAA.
Torremuzza [t. '73, n. 2 u. 3] hat zwei kleine Medaillons von Syrakus publicirt,
deren eines die Inschrift N0)" auf dem Abschnitt der Rückseite, das andere
NOY auf dem Stirnband des Kopfes der Vorderseite, (n) 4111411 im Felde der
Rückseite zeigt. Ob sich die Inschriften der beiden Seiten, wie R. Rochette
will, zu einem Worte vereinigen lassen, scheint zweifelhaft, da nach Streber
(Kunstbl. 1832, S. 163) sich Beispiele für eine solche Trennung wohl bei Städte,
nicht aber bei Eigennamen finden. Dadurch aber verliert auch die weitere
Vermuthung, für NO Y sei E Y zu lesen, viel von ihrer sonstigen Wahrschein-
lichkeit. Ob und welcher Künstlername daher hier zu erkennen sei, wird sich
erst nach einer genauern Prüfung der Münzen selbst entscheiden lassen. Streber
(a. a. O.) bemerkt sogar, dass auf einer Medaille in München, welche mit der
von Torremuzza publicirten genau übereinstimmt, deutlich auf dem Stirnbande
LDPY und auf der Rückseite: 14111 zu lesen sei.
0,11711
auf einer Münze von Neapel: weiblicher Kopf, rechtshin; unter ihrem Halse 01'.
R Stier mit Blenschengesicht, rechtshin, von Nike bekränzt; im lAbschnitt
NEOHOJFFSZ, zwischen den Füssen des Stieres O 141'111: R. R. III, 27. Wenn
sich schon hier bei einer Vergleichung vieler andern Münzen von Neapel (s. Carelli
num. Ital. vet. t. 73 sqq.) gegen die Annahme eines Künstlernamens mancherlei
Zweifel erheben, so spricht alles dagegen, mit R. Rochette einen solchen:
Olympis. auf einer von Avellino (lt. vet. num. supp. p. 31, n. 561) beschriebenen
Münze von Tarent zu erkennen, welche jetzt bei Carelli num. lt. vet. t. 113,
n. 181 abgebildet ist: TFAPAE auf einem Delphin reitend, mit der Diota in der
ausgestreckten Rechten, dem Füllhorn in der Linken, hinter ihm ein Dreifuss;
R jugendlicher Renner zu Ross, die Rechte zum Wurf erhoben; hinter ihm ein
Kranz. Der Name OAYIWHIE unter dem Rosse in grossen Buchstaben unter-
scheidet sich in keiner Weise von unzähligen andern Namen auf tarentinischen
Münzen. Eben so wird es sich mit einer andern tarentinischen, früher fälschlich
Heraklea beigelegten Münze verhalten: Beger thes. Brand. I, 144-; Mionn. suppl. I, 45
p. 299, n. 662, vgl. R. R. Lettre a Luynes, p. 34-, 3: Pallaskopf recbtshin, der
Helm mit dem Triton verziert; R Eule, rechtshin, einen Zweig in den Krallen
haltend; im Felde ein Kranz; dazu die Inschrift OJIYZIIIILS. Wenigstens be-
zeichnen die Namen auf Münzen mit denselben Typen (Garelli t. 115) keines-
Wegs Künstler. Eher möchte dies auf der folgenden, von R. Rochette nicht be-
achteten Münze von Arkadien der Fall sein: Kopf des Zeus mit Lorbeer be-
kränzt, linkshin; H: Jugendlicher Pan, die Rechte auf das Pedum gestützt, auf