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Die
M ünzstempelschneider.
K. 111i 1 45211) I ,
ganz klein auf der Vorderseite des geflügelten Helnies eines fast ganz nach
vorn gewendeten Pallaskolafes auf einer Münze von Velia, deren Rückseite den
gewöhnlichen Löwen mit der Inschrift zeigt: R. R. III, 21. Die
von R. Rochette gegebene Lesung K411i 114152111)" wird bestätigt durch mehrere
Exemplare: Mus. Borb. V, t. 49, n. 9; [Sestiniz Mus. Fontana, P. III, t. 1, iig. 14];
Payne-Knight, nurnmi vet. p. 299, A, 29; so dass KzlilzlllKfl I." bei Magnan
Lucan. num. t. 13, 8; bei Combe: Mus. Hunter, t. 61, f. 18 und
Mus. brit. p. 4-5, 2 als ungenau zu betrachten sind. Wegen der Aehnlichkeit
der Arbeit will Streber (Kunstbl. 1832, S. 162) dem Kleudoros auch die Münzen
von Velia zuschreiben, welche bald hinter dem Kopfe der lllinerva, bald unter
den Füssen des Löwen, bald auf beiden Seiten das Monogramm 1 oder )E
(K111i Y) tragen. Mir scheint jedoch diese Annahme mit grosser Vorsicht auf-
genommen werden zu müssen, weil sie eine bedeutende Modification der Grund-
sätze erheischt, nach denen wir die Künstlernamen von denen der Magistrate
glauben scheiden zu dürfen.
jlIOzlOEZY),
häufig auf Münzen von Thurium mit dem Pallaskopfe auf der einen und dem
stossenden Stier nebst der Inschrift HVQN auf der andern Seite: R. B. III, 22.
Die Inschrift JIIUJUZZY) hat allerdings, um sicher für einen Künstlernamen
zu gelten, etwas zu grosse Buchstaben. Doch spricht für die Annahme eines
435 solchen der Ort, wo sie sich findet: nemlich auf der zu einem schmalen Streifen
verstärkten Grundlinie, auf Welcher sich der Stier bewegt.
NE ILIINTOE
auf Münzen von Kydonia: weiblicher bekränzter Kopf, rechtshin, dahinter:
NEYAN'ToZ' EHuEll; R KYÄSQN, nackter Mann stehend, der einen Bogen
spannt, rechlshin: Eckhel D. N. II, p. 309; Mionnet descr. II, 271, n. 112:
Suppl. lV, pl. 9, 2; ein anderes Exemplar mit sehr flüchtiger Schrift und EI!
statt EIIUIIfI: Dumersan, descr. du cab. Allier p. 55.
N l KANJ l I0,
ebenfalls auf einer lllünze von Thurium, über welche J. Friedlaender (Arch.
Zeit. 1847, S. 117: vgl. T. VIII, n. 3) folgendes bemerkt: „Behelmter Pallaskopf
rechtshin, der Helm ist mit der Scylla geschmückt, in der ausgestreckten linken
Hand hält sie ein Ruder, welches auf der linken Schulter aufliegt, an ihrem
Leibe sind die Hundeköpfe sichtbar. R Stossender Stier rechtshin, darüber
UOYPLQN, auf einem Streifen, welcher die Base für den Stier bildet, steht
JVIKANJH), über diesem Streifen eine Heuschrecke, unter dem Streifen ein
Fisch. Die Aufschrift ATIKAJNKIIIÄY) bricht so ab, obgleich der Baum es nicht
bedingt. Die Buchstaben sind vollkommen erhalten; wäre noch ein Schluss-
buchstabe dagewesen, so würden gewiss Spuren desselben sichtbar sein....
Molossos und Nikandros sind wohl gewiss Künstlernamen, die Klarheit (Klein-
heit der Buchstaben, die Stelle, wo die Namen wenig in die Augen fallend
stehen, sprechen dafür. Ein anderer Grund, dass es Namen von Künstlern.
nicht von Magistraten sind, ist folgender: die obersten Magistrate wechselten
häufig; wenn sie daa Recht hatten, ihre Namen auf die Münzen zu setzen, so
übten sie es alle nach einander aus, es findet sich dann eine ganze Reihe