Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

Alphabetisches 
Verzeichniss. 
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Syrakus, welche auf der Hauptseite einen weiblichen Kopf nach links gewendet 
und von vier Delphinen umgeben mit der Inschrift EYPAKOSISZN zeigen. 
Besonders elegant unter diesen sind wiederum diejenigen, bei Welchen das Haar 
im Nacken in einem Netz gesammelt ist. Auf der Rückseite finden Wir das 
gewöhnliche Viergespann nach links gewendet mit der schwebenden Nike, Welche 
dem Lenker einen Kranz entgegenbringt; im Abschnitt ist die Rüstung eines 
Hopliten gebildet, unter welcher in den besser erhaltenen Exemplaren die In- 
schrift 119.411 steht. Diese Medaillons sind, wenn nicht sämmtlich, doch zum 433 
grossen Theile für Arbeiten des Kimon zu halten, da sich sein Name vollständig 
oder abgekürzt auf einer ganzen Reihe der noch vorhandenen Exemplare findet. 
Hier mag nur ein Theil der durch Beschreibung oder Abbildung genauer be- 
kannten angeführt werden: KIHIQN auf dem Delphine unter dem Kopfe und 
K auf der Stirnbinde: Noehden, spec. of anc. coins pl. 13; [Torremuzza, t. 72, 1; 
cf. 2 u. 5]; R. R. I, 1; P. Knight, p. 251, I, 6; KIßI auf der Stirnbinde: P. Knight 
ib. n. 8; Luynes: Mon. delP Inst. l, t. 19, 3; Mus. Sanclement. I, t. XI, n. 120; 
[Sestini decr. num. vet. t. 1, 15], wo ausserdem der volle Name KIJLQN sich 
auf dem schmalen Streifen findet, welcher dem Gespanne zur Basis dient. Nach 
der Bemerkung R. Rochette's (Lettre a Mr. Schorn, p. 86) soll letzteres sogar 
immer der Fall sein und die Schrift sich nur durch ihre ganz ungewöhnliche 
Kleinheit bisher dem Auge entzogen haben. K allein auf der Stirnbinde: 
Hunter t. 52, 9.  Ausser diesem Typus ist noch ein anderer von der Hand 
des Kimon durch einige kleinere Medaillons von Syrakus bekannt: weiblicher 
Kopf mit bewegtem Haar, von vorn gesehen; zu jeder Seite ein Delphin; das 
Ganze von einem Perlenringe umgeben; ausserhalb desselben über dem Kopfe 
__-lPEOoEjl; Viergespann nach links sich bewegend, darüber Nike und Z1"- 
 im Abschnitt eine Aehre. Auf diesen Münzen findet sich der 
Name des Künstlers auf dem Stirnbande ganz ausgeschrieben KIJLQN: Mionnet 
descr. I, p. 297, n. 762; pl. 67, 4; [Thomas Gatal. p. 83-84, n. 592]. 
Die Kenntniss eines zweiten Stempelschneiders, dessen Namen mit K1 
beginnt, verdanke ich einer Mittheilung J. Friedlaenders: „Eine vollkommen 
erhaltene Tetradrachme Alexander d. Gr., welche kürzlich für die k. Sammlung 
in Berlin erworben wurde, hat die gewöhnlichen Typen, den jugendlichen Kopf 
des Herakles mit dem Löwenfell, rechtshin; auf der Rückseite die Aufschrift 
_.'1_IIEEANAIJOY, den sitzenden Juppiter linkshin, mit Adler und Scepter; auf 
den beiden Ecken der Rückenlehne stehen kleine Victorien; im Felde links ist 
ein Handleuchter mit brennendem Licht, darunter AI (d. h. JI); unter dem 
Throne steht ein Monogramm K] was man HYX (etwa flüxvoav) auflösen 
könnte; auf dem Sitzbrette des Thrones K1". Die Verborgenheit der Stelle und 434 
die Kleinheit der Buchstaben machen es sehr wahrscheinlich, dass KI der An- 
fang eines Stempelschneidernamens sei, während die Magistratsnamen hier wie 
gewöhnlich monogrammatisch mit grösseren Buchstaben ins Feld geschrieben 
sind. Die ungewöhnliche Schönheit und Sauberkeit der Münze erklärt, warum 
der Künstler seinen Namen darauf schrieb. Wahrscheinlich ist diese Münze 
in Lampsakos geprägt, dessen Wappen ein solcher Handleuchter ist; bekannt- 
lich auch das vom Amphipolis in Makedonien; allein die makedonischen Münzen 
Alexanders sind viel roher als diese und andere kleinasiatische."
	        
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