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Münzstempelschneider.
Kopf rechtshin; das Haar, durch ein zweimal umschlungenes Band gehalten,
ist hinten in einen Knoten gebunden; um den Hals ein feines Halsband. Unten
an der kleinen schrägen Fläche, welche der Abschnitt des Halses bildet, steht
APIETI-L Das Ganze ist von jeinem Kranze umgeben. R Aehre mit einem
Blatt, daneben links MET, rechts ein grosser Krebs." Allein nach Friedlaen-
ders Urtheil ist diese Münze von bedeutend älterem Styl, als alle mit Künstler-
namen bezeichneten dieser Stadt, welche R. Rochette abgebildet hat; und auch,
dass der Stadtname nur durch die drei ersten Buchstaben bezeichnet sei, deute
auf ein höheres Alter. Er steht also nicht an, in Agwn und Agwm die An-
fänge von zwei verschiedenen Namen zu sehen. Noch einen dritten von glei-
chem Anfange begegnen wir auf metapontinischen Münzen; in seiner vollstän-
digsten Form lautet er:
AIUZTOEEN
Auf einer Münze bei Millingen: anc. coins etc. I, n. 22; Payne-Knight: numm.
vet. p. 277, A, 28: weiblicher lorbeerbekränzter Kopf mit Halsband, linkshin;
unter dem Abschnitte des Halses: APIETOEEN; Aehre, rechts BIETA.
Mit demselben Namen haben wir es offenbar auf zwei andern Münzen bei R.
Rochette zu thun, IV, 32: weiblicher Kopf mit Stirnband und Opistosphendone
linkshin; am Abschnitte des Halses: APIETOE; F; Aehre, links A, rechts
426 META; ferner IV, 33: weiblicher Kopf mit Stirnband, linkshin; am Abschnitte
des Halses: IZTO; R Aehre, rechts ZIIETA. Hierzu fügt R. Rochette noch
IV, 34-: Kopf der Demeter mit Aehren im Haar, rechtshin; am Halse API; R
Aehre, rechts JWIETA; und IV, 35: ähnlicher Kopf, nur AP; Aehre, links
Heuschrecke, rechts JlIETAHO. Ob in diesen beiden Münzen die Identität des
Styls mit den zuerst beschriebenen zwingend genug ist, um JP und API für die
Abkürzung von Aristoxenos halten zu müssen, wage ich nicht zu entscheiden.
[Artemisios
Die von R. Rochette (Lettre a Luynes p. 33) vorgeschlagene Beziehung dieses
Namens auf einen Stempelschneider ist von ihm selbst auf die Erinnerung
Osanns (Ztsch. f. Altwss. 1834-, S. 307) aufgegeben worden; und mit Recht, vgl.
Garelli t. 74-, n. 48-56.]
APX
auf einer Münze des Seleukos Nikator: Kopf des Herakles mit der Löwenhaut,
rechtshin; R Brafälzllißlä EEzlEYKo 1', Zeus mit Scepter und Adler auf dem
Throne sitzend, linkshin; im Felde H; auf dem Sitzbrette des Thrones APXI
Gombe num. mus. britan. t. XI, 22. Die Verborgenheit der Stelle und die Klein-
heit der Buchstaben berechtigen uns gewiss, den Namen APX in die Reihe
der Stempelschneider aufzunehmen.
AYFI
auf Münzen von Metapont: weiblicher nach rechts gewendeter Kopf mit doppel-
tem Rande, von schönem, noch etwas strengem Style; unter dem Halse A117:
R Aehre, links ÄIETA: R. R. IV, 30. Etwas abweichend und ivielleicht irr-
thümlich hat Avellino auf andern Exemplaren AYA gelesen: ltal. vet. num.
Metap. n. 31.
[Diophanes
Von ihm gilt dasselbe, was unter. Artemisios bemerkt worden ist]