Alphabetisches
Verzeichniss.
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neben HOA anzunehmen sei. Zweifelhafter erscheint mir dagegen, 0b wir
es überhaupt mit einem solchen auf Münzen von Tarent und Katana zu thun
haben. Für die erstere Stadt citirt R. Rochette einige Beispiele: Mus. Hunter,
t. 55, n. 20; 56, n. 3; Eckhel num. vet. t. 3, n. 3; wozu ich jetzt noch füge: 424
Garelli num. Ital. vet. tab. 110, n. 119-122. Der Name JITOA, 11104111153,
JIIUJASÄNIOZ findet sich hier unter dem Reiter der Rückseite, aber stets in
gewöhnlicher grosser Schrift, welche an einen Stempelschneider zu denken ver-
bietet. Mindestens eben so misslich verhält es sich mit einem Medaillon von
Katana: jugendlicher Kopf mit langwallendem Haare und mit Eichenlaub be-
kränzt, von vorn; darunter JHOJJKQN, links ein Bogen und in kleinerer
Schrift _.XOIKI:'.QN; R Viergespann neben einer Säule, nach rechts hin fah-
rend; dem Lenker schwebt Nike mit einem Kranz entgegen; im Abschnitt
KJTANAISJN, darunter ein Seethier: Mus. Hunter, t. 15, n. 21; Eckhel D.
N. I, 203; [Torremuzza, Sie. vet. num. auctar. I, t. 3, n. 1;] P. Knight: num.
vet. p. 228A 6 (ohne ATIIKEIJN; aber mit einer Leier dem Bogen gegenüber);
[GataL du cabinet de M. Th. Thomas, p. 89, n. 262, wo LYOIPIQN für AYOIKIJQN
gelesen wird]. Hier hat schon Streber (Kstbl. 1832, S. 165) mit Recht darauf
hingewiesen, wie unwahrscheinlich es sei, für eine Seite einer und derselben
Münze zwei Stempelschneider anzunehmen: denn Choirion mit R. Rochette für
einen solchen zu halten, scheint wenigstens zulässig. JHO- LLQN sei daher
auf den Kopf zu beziehen: „weil die Beisetzung des Namens des vorgestellten
Kopfes auf sicilianischen Münzen gewöhnlich ist; weil der Apollokopf auf den
Münzen von Katana ein einheimischer Typus ist; weil das jugendliche Ansehen
und die langen Haare nicht dagegen streiten; weil der Bogen hinlänglich
auf Apollo hindeutet; weil die Medaille bei Payne Knight, wo ausser dem Bogen
noch eine Leier erscheint, kaum einen Zweifel übrig lässt. Warum aber hier
Apollo mit einem Eichenkranze geschmückt ist, ist eine Eigenthümlichkeit, welche
noch auf eine Erklärung wartet."
JPIZTIÜU oder JPIETPI.
Von den Münzen, auf welchen R. Rochette einen Künstlernamen Aristipp zu
erkennen meinte, sind zuerst die tarentinischen auszunehmen: Avellino, It. vet.
num. Tarent. n. 6G, 114-, 202, 267; Carelli t. 110, n. 125-128. Hier sind nem-
lich die lnschriften JPIEIYTITI, API 13T], JPIiÄSTIIl U, APIETIE in
keiner Weise von den gewöhnlichen Nameninschriften der Rückseite verschieden.
Eben so ist über die Münzen von Heraklea zu urtheilen, sofern R. Rochette (der
keine derselben namentlich anführt) keine andern Belege füresich hat, als etwa 425
eine Münze bei Garelli (t. 161, n. 19), wo sich auf der Rückseite in gewöhn-
licher grosser Schrift rlPIB findet. So bleiben die Münzen von Metapont, von
denen eine bei Mionnet (Suppl. I, p. 503, n. 695) beschrieben, eine andere, wie
es scheint, nur in Nebensachen von ihr verschiedene bei R. Rochette IV, 36
publicirt ist: weiblicher Kopf mit Halsband und Ohrgehänge, rechtshin; am Ab-
schnitte des Halses JPIETY; B; Aehre, daneben 31137124. Hier ist an der Be-
ziehung auf einen Stempelschneider kein Anstand zu nehmen; und es könnte
höchstens ein Zweifel an der Richtigkeit der Lesung des Namens entstehen,
Wenn eine andere Münze, ebenfalls von Metapont, von J. Friedlaender (Arch.
Zeit. 184-7, S. 118; T. VIII, 4-) folgendermassen beschrieben wird: „Weiblichcr
Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. II. 2. Aufl. 19