Verzeichniss.
Alphabetisches
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Eine Schale des Mentor beschreibt Martial Ill, 411: eine auf ihr dargestellte Ei-
dechse schien zu leben und man scheute sich, das Silber zu berühren. In
griechischen Quellen wird Mentor nur ein einziges Mal erwähnt, nemlich bei
Lucian (Lexiphan. 7): rrorvfpux öä äxstro navroia äni rrjg öslcpzviöog rgamääqg,
Ö xbvtbriaäravrcog xal rgvrjhyg yevropovpyrig sülaßr] äxrav rrjv xäpuov, WOZU. der 409
Scholiast ungenau bemerkt, Mentor sei ein Glasarbeiter gewesen. Desto ge-
feierter ist sein Name bei den Römern, wovon ausser den angeführten Stellen
Zeugniss ablegen: Varro fragm. Agath. 261 ed. Bip.; Properz I, 14, 2; Juvenal
VIII, 104; Martial IV, 39; VIII, 50; IX, 59; XIV, 91. Aber alle diese Erwähnungen
lehren uns über das eigenthümliche Verdienst seiner Kunst nichts Näheres.
Nur die Verse bei Properz III, 7, 12 sq.:
Argumenta inagis sunt Mentoris addita formae:
Myos exiguum flectit acanthus iter
zeigen, dass die Bewunderung seinen Werken in noch höherem Maasse wegen
der Auffassung, als wegen der hlossen Ausführung zu Theil wurde.
Myrrnekides, s. Kallikrates.
Myron,
s. Th. I, S. 103, wo als Gewährsmann für den Ruhm des Myron als Toreuten nur
noch Martial IV, 39 u. VIII, 51 anzuführen war.
Mys.
Auf dem Schilde der grossen ehernen Pallas des Phidias auf der Akropolis zu
Athen war unter andern Darstellungen die Schlacht der Lapithen und Kentauren
in cisellirter Arbeit gebildet. Ausgeführt war dieselbe von Mys nach den Ent-
würfen des Parrhasios, der diesem Künstler auch zu seinen übrigen Werken
die Zeichnungen geliefert haben soll. So berichtet Pausanias I, 28, 2; und seine
Angabe wird bestätigt durch Athenaeus (XI, p. 782 B, p. 1037 Dind.), welcher
die Inschrift eines herakleotischen Bechers mit einer Darstellung der Zerstörung
llions anfülirt:
Ilgayyd Haggaoiuto, räxva ilfvög, äyni öä siuc-iv
Yllov ainswofg, du älov Aiauidat.
(Ibanyd für ygzigzpara, elxcäv für äpyov: Meineke: Exerc. in Athen. Deipnos.
specim. II, 1846.)
Die chronologische Schwierigkeit, welche man bisher darin zu erblicken
glaubte, dass Mys an einem Werke des Phidias und doch nach den Zeichnungen
des Parrhasios arbeitet, habe ich bei Gelegenheit des Letzteren (Th. II, S. 66)
zu beseitigen gesucht. Von seinen YVerken lernen wir aus Plinius (33, 155)
noch Silene und Anioren kennen, die im Tempel des Dionysos zu Rhodos auf-
bewahrt wurden. Unter allgemeinen Lobsprüchen, Wie bei Martial (VIII, 33; 410
XIV, 93), verdienen besonders nur die unter Mentor angeführten Verse des Pro
perz hervorgehoben zu werden. Denn sie bestätigen, was sich schon aus der
Abhängigkeit des Künstlers von Parrhasios schliessen liess, dass das Haupt-
augenmerk seiner Kunst auf die Ausführung gerichtet war.
Parthenius.
Silberne Schüsseln, von der Hand des Parthenius gefertigt, werden bei Juvenal
(XII, 4-4) als eine grosse Kostbarkeit bezeichnet. Der Scholiast bemerkt: Par-
thenius caelatoris nomen.
anführt