Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

Architekten. 
sondern Leitung entstandenen Anlagen beschränkt, sondern äussert sich noch 
weit nachdrücklicher darin, dass von seiner Zeit an die von ihm durchgeführten 
Principien mehr oder minder bei jeder neuen Städtegründung Anwendung fanden, 
wie die Nachrichten über Smyrna, Halikarnass, Kos, Mytilene, namentlich aber 
auch über Alexandria und Antiochia zur Genüge lehren. 
Hospes 
wird als Architekt in einer lateinischen Inschrift zu Gajazzo im Neapolitanischen 
aus dem letzten Jahrhundert der Republik. genannt: 
 ARGHITEGTVS. HOSPES. APPIAI. SER 
Mommsen 
3918. 
welcheln 
Bau 
gehört 
lässt 
sich 
nicht 
nach- 
weisen. 
Hyponomos, s. Heron. 
Iktinos, 
von Varro (bei Ausonius Mos. 308) der Hebdomas der berühmtesten Architekten 
beigezählt (vgl. Plut. praec. reip. ger. p. 802), war besonders zu Athen unter 
der Staatsverwaltung des Perikles thätig. Er war der Architekt des Parthenon, 
in welchem die Statue von Phidias Ol. 85, 3 aufgestellt wurde: Pans. VIII, 41, 9; 
Strabo IX, 395 und 396. Plutarch (Per. 13) nennt neben ihm den sonst un- 
bekannten Kallikrates, welchen man eben wegen seiner Stellung neben einem 
so ausgezeichneten Architekten nur für den Bauunternehmer (ägytütcißtvg) hat 
halten wollen: eine Annahme, Welche dadurch unterstützt wird, dass Plutarch (l. l.) 
ihn bei Erwähnung des Baues der langen Mauern wirklich als äpyolrißog dieses 
Werkes anführt. Wenn ferner Vitruv (VII, praef. 12) berichtet, lktinos und Kar- 
pion hätten über den Parthenon geschrieben, so muss es ungewiss bleiben, 
sowohl ob Karpion am Bau selbst Theil hatte, als auch 0b jeder für sich oder 
beide gemeinschaftlich eine Schrift verfassten. Dem Iktinos legen Vitruv (ib. 16) 
und Strabo (IX, 895) auch den durch die Schwierigkeit der Bedachung berühmt 
gewordenen Bau des Tempels der Demeter und Persephone zu Eleusis bei, wäh- 
rend auch hier Plutarch drei andere Architekten nennt, welche nach einander 
366 an dem Bau betheiligt waren. Vielleicht hatte also hier, wie man angenommen 
hat, Iktinos nur eine Art Oberaufsicht oder er hatte den Entwurf für das Ganze 
geliefert. Ein drittes Werk des Iktinos ist der Tempel des Apollo Epikurios 
zu Bassae (Phigalia), der grösste im Peloponnes nächst dem Tegeatischen, aber 
auch diesem durch harmonische Vollendung und Schönheit des Materials über- 
legen: Paus. VIII, 41, 8; vgl. Th. I, S. 49. Was bei Ausonius die Erzählung von 
einer wunderbaren Eule bedeuten mag: 
Ictinus, magico cui noctua perlita fuco 
Allicit omne genus volucres perimitque tuendo, 
vermag ich nicht zu erklären. 
Illyrios 
restaurirte in später Zeit (nicht vor dem dritten Jahrhundert n. Ch.) die athe- 
nischen Mauern, laut einer metrischen Inschrift: G. J. gr. n. 428. 
J u l i a n 0 s. 
Bei Konstantinos Harmenopulos (Prompt. iur. II, tit. IV, S. 12) werden erwähnt: 
änapxtxd dnö roiv m6 Qiloxahovirov Yovhavoü 1'017 (ipxträxrovvg äx rcfv vdumv 
rfror. äÜt-Jv rcäv äv Halamrivgy. An einen Architekten oder richtiger Mechaniker
	        
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