Alphabetisches
Verzeichniss.
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über denselben geschrieben haben. Von den beiden Architekten, die ihn vol-
lendeten (Vitr. VII, praef. 16), wird der eine, Demetrios, 'I'empeIdiener der Göttin,
nicht weiter erwähnt, Paeonios aus Ephesos dagegen auch als Baumeister des
milesischen Apnllotempels angeführt. Ueber ihre Zeit vgl. unter Theodoros.
Ghrysippus Vettius,
Freigelassener des Architekten Cyrus (Cic. ad fam. VII, 141), ist uns aus Briefen
Gicerds (ad Att. XIII, 29; XIV, 9) bekannt, aus welchen hervorgeht, dass der-
selbe namentlich nach dem Tode des Cyrus ihn bei seinen Bauten als Archi-
tekten benutzte.
Gleander.
Lampridius (Oommod. 17) spricht von Thermen, welche Gleander „nomine ip-
sius" (Commodi) erbaut habe. Aus dem Zusatze scheint mir hervorzugehen,
dass Cleander nicht, wie man gemeint hat, der Architekt, sondern ein reicher
Mann, etwa ein Freigelassener des Kaisers war, welcher die Kosten bestritt, die
Ehre und den Namen des Baues aber dem Kaiser überliess.
L. GOCCGlUS Auctus
War der Architekt des von L. Galpurnius dem Augustus geweihten Tempels zu
Puteoli, zufolge der noch an Ort und Stelle befindlichen Inschrift (Mommsen I.
R. N. 2485):
L. COCCEIVS. L.
C. POSTVMI. L.
AVGTVS. ARCITECT.
Ausserdem erwähnt Strabo (V, 2415) als- sein Werk die noch jetzt benutzte und
unter dem Namen des Posilippo bekannte Grotte bei Neapel, so wie einen an-
dern im Auftrage des Agrippa angelegten unterirdischen Gang vom Avernersee
nach Cumae. Dort hat sich auch noch ein Stück eines Architravs mit seinem
Namen gefunden: Momrns. 2571 :
L. COGC
REDEM
Gossutius.
Der von den Pisistratiden begonnene Bau des olympischen Zeustempels zu
Athen war nach ihrer Vertreibung nicht weitergeführt worden. Seine Vollendung
unter mannigfacher Veränderung des ursprünglichen Planes unternahm Antio-
chos Epiphanes (reg. 176-164- v. Chr.) Architekt war der römische Bürger 350
Cossutius. Was er ausgeführt, bescheibt Vitruv (VII, praef. 15) in folgender
Weise: cellae magnitudinem et columnarum circa dipteron collocationem epi-
Styliorumque et ceterorum ornamentorum ad symmetriam distributionem magna
Solertia scientiaque summa civis Romanus Cossutius nobiliter est architectatus;
und s. 17 fügt er hinzu, dass der Bau ein korinthischer war. Ueber denselben
Sprechen auch Polybius bei Athenaeus V, 194A; Strabo IX, 396; Livius 41, 20;
Vellej. l, 10. Den auch damals noch nicht vollendeten Tempel beschlossen
unter Augustus mehrere Könige auszubauen und dem Genius dieses Kaisers zu
Weihen: Suet. Aug. 60; allein erst Hadrian führte das Werk zu Ende: Pans. I,
18, 6; Spart. Hadr. 13. Auf Cossutius bezieht sich wahrscheinlich eine beim
Olympieion in Athen gefundene Inschrift einer Basis, welche vielleicht eine Statue
desselben trug, C. J. gr. 363: