Maler
Herrschaft.
Zeit der römischen
P. Aelius Harpocration, genannt Proclus
wird in einer griechischen Inschrift erwähnt, der zufolge ihm zu Perinth eine
Statue errichtet wurde, wegen der Ausschmückung des Tychetempels: G. J. gr.
n. 2024: Idyaägf [rhixy 1;' ßovlr) xai 6 örjnog ärstizqusv H6. Aihov Qflgrmxpartoava
röv xat 1196x1011, rdv 1d Tüxawv uarowxsvotaavra. Qfllsäavöpeig oi ngaypa-
rsvönsvot äv Hspiväag röv (Zvöptoivra dväorvyoocv retinjg Xctptv. Dass es sich um
ein Mosaik, ähnlich vielleicht dem im Fortunatempel zu Praeneste, handelt, und
dass Proclus selbst der Künstler war, schliesst man aus einer ebenfalls aus
Perinth herrührenden Inschrift: G. J. gr. 2025, vgl. Rh. Mus. N. F. II, S. 397:
Hotaoug äv nuptisom räxvnv [rfahugaa 119d rcotvrhov
Yia Ämcöv (3012Ävjg 01511269011 HgöuÄov iaörsxvöv 110i,
dyöfmhwvroürvyg [roüöe rdcpotr) Äaxcäv.
Mit Unrecht dagegen scheint man:
Fuscus
für einen Mosaikarbeiter gehalten zu haben. Denn wenn es in einer Inschrift von
Smyrna (G. J. 55123148) heisst: ürcäoxero KÄ. Botcmog äywvoäängg Nepcäcrsccv
orgcöostv rriv ßaarhxriv. (Doüaxog äygov rtomfastv iw Z. und darauf noch andere
Gaben verzeichnet werden, so liegt kein Grund vor, ägyov, noch dazu ohne Ar-
tikel oder demonstratives Pronomen, auf die Ausführung des vorhergenannten
Fussbodens zu beziehen.
Prostatios wird von Müller (Archäol. g 322, 4-) aus Schmidt Antiq. de
la Suisse p. 19 als Mosaicist, aber mit einem Fragezeichen angeführt. End- 314
lich ist von Raoul-Rochette (Lettre a Mr. Schorn p. 209) auch
Antiochus
als Künstler in diesem Fache Wegen einer Stelle bei Syrnmachus (epist. VIII, 41)
bezeichnet worden: Nunc elegantia ingenii tui et inventionis subtilitas pretianda
est; novum quippe musivi genus et intentatum superioribus reperisti; quod
etiam nostra ruditas ornandis cameris tentabit affligere, si vel in tabulis vel in
tegulis exemplum de te praemeditati operis surnpserirnus. Aber die ganze Art,
wie Symmachus die Erfindung des Antiochus preist und von ihr selbst Ge-
brauch zu machen wünscht, deutet darauf hin, dass es sich nur um eine neue
Art der Anwendung; oder Anordnung von Mosaiken handelt, die Antiochus, ohne
selbst Künstler zu sein, erdacht hatte.
Rückblick.
Es wird keiner Rechtfertigung bedürfenl, wenn wir diesmal darauf Ver-
zichten, nach den kümmerlichen uns erhaltenen Nachrichten über die einzelnen
Künstler auch nur die Grundlinien einer Entwickelungsgeschichte der Malerei
zur Zeit der römischen Herrschaft zu entwerfen. Kein einziges Werk, kein
einziger Künstler von hervorragender Bedeutung wird angeführt, der unsere
Aufmerksamkeit etwas länger zu fesseln vermöchte. Die Klagen über den frühen
Verfall der Malerei, welche z. B. bei Plinius und Petronius laut werden, können
daher von dieser Seite nur ihre Bestätigung erhalten. Die Beurtheilung; Welche
die wenigen römischen Maler bei ihren Landsleuten fanden, zeigt zur Genüge,