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Die Maler.
gebotenen höchsten Einfachheit,
Muster älterer Zeit erklären.
sich
nur
durch
ein
Anlehnen
vortreffliche
Dorotheos.
Als die Anadyomene des Apelles gänzlich verdorben war, setzte Nero eine andere
von der Hand des Dorotheos an ihre Stelle: Plin. 35, 91. Ob diese eine zu
Ner0's Zeit gefertigte _C0pie, oder ein älteres Werki oder ältere Copie war, lässt
sich nicht entscheiden.
Diognetos
wird von Capitolinus (c. 4) als Lehrer des Marc Aurel in der Malerei genannt;
und in dem von ihm selbst verfassten Leben des Kaisers (I, m?) heisst es, dass
Diognet ihn auch in andern Dingen unterwiesen habe: xoct 50a rouxüra njg
"Elhyvßxrjg dywyrjg äxöysva. Wir werden keinen Anstand nehmen, mit Gasau-
bonus den Philosophen und Maler für identisch zu halten, wenn wir uns das
verwandte Beispiel des Metrodor vergegenwärtigen.
Eben so war
Hermogenes,
gegen dessen stoische Schriften Tertullian ein Buch geschrieben, auch Maler; cap. 1 r
pingit illicite. Er lebte also in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.
Eumelos und Aristodemos.
Aristodemos aus Karien, der Gastfreund des ältern Philostratos, und also etwa
zur Zeit des Septimius Severus lebend. schrieb über berühmte Maler, über
Städte, in denen die Malerei geblüht, über Könige, welche sie beschützt. Da-
neben malte er aberIauch selbst, und zwar in der Manier des Eumelos: xaroi
njv Eütnfkou ooqliav: Philostr. imagg. prooem. Von diesem Eumelos erwähnt
Philostratos (Vit. Sophist. II, 5, p. 570) das Bild einer Helena, welches am
Forum in Rom aufgestellt war. Ob er der unmittelbare Lehrer des Aristodemos
oder ein älterer Künstler war, vermögen wir nicht anzugeben:
Karterios,
ein Maler zur Zeit des Plotin, also um die Mitte des dritten Jahrhunderts, wird
von Porphyrius im Leben des Plotin c. 1 rühmend erwähnt. Er machte das
Portrait dieses Philosophen ohne dessen Wissen nach aufmerksamer Beobachtung.
Hilarius,
ein Bithynier, ward unter Valens (364-379) von Barbaren auf dem Lande bei
Athen getödtet. Von ihmlsagt Eunapius (vit. philos. et soph., vit. Prisci p.
er sei bei der Reinheit seiner übrigen Erziehung in der ltlalerei so gebildet ge-
wesen, dass in seinen Händen Euphranor nicht gestorben zu sein scheine.
310 Lucillus
wird als Maler von Symrnachus (unter Valentinian) gepriesen: Ep. 11,2; IX, 4-7.
Kallikrates.
Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert lebte, hat den Namen
des Kallikrates als Malers eines Portraits wohl nur für poetische Zwecke fingirt.
Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst bekannt geworden,
als wegen einiger Witze und Anekdoten, zu welchen sie Veranlassung gegeben.
Dahin gehören drei, welche in Epigranemen des Lucillius, eines Zeitgenossen
des Nero, erwähnt werden: