Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

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Maler. 
Die 
rvgog. Da nun Suidasl) und Gonstantinus Porphyrogenitus?) von Gemälden 
des Protogenes im Heiligthum des Dionysos zu Rhodos sprechen, die von Strabo 
angeführten Kunstwerke aber sich meist dort und im Gymnasien befanden, so 
dürfen wir "wohl das Dionysion als den ursprünglichen Aufstellungsort jener 
beiden Gemälde betrachten. Zu Rhodos befand sich der Jalysos noch zu Cicerds 
Zeit a), während Plinius ihn im Friedenstempel zu Rom sah, mit dem er unter 
Commodus" verbrannt sein wird. Ob der Satyr dasselbe Schicksal erfahren, 
wird nicht bestimmt angegeben.  Hinsichtlich der Darstellung wissen wir über 
238 den Satyr zuerst durch Plinius, dass er in lässiger Ruhe mit der Doppelflöte 
dargestellt war. Ausserdem berichtet Strabo, dass auf den Pfeiler neben ihm 
der Künstler ursprünglich ein Rebhuhn gemalt hatte. mit einer solchen Meister- 
schaft, dass alle Welt, besonders aber die Rebhuhnzüchter darüber entzückt 
waren und über dem Beiwerk die Hauptsache, die menschliche Figur gänzlich 
ühersahen; weshalb Protogenes von den Vorstehern des Heiligthums sich die 
Erlaubniss erwirkte, das Rebhuhn als störend aus dem Gemälde zu tilgen. Es 
gedenkt desselben auch Eustathius 4).  Der Jalysos, an welchem Protogenes 
nach Aelian 5) sieben, nach Fronto ü) elf Jahre ausschliesslich gemalt hatte, 
wird, wie der Hund mit der schäumenden Schnauze schliessen lässt, als Jäger 
dargestellt gewesen sein. Vermuthlich stand er nicht allein, sondern in Ver-_ 
bindung mit noch andern Werken des Protogenes, den Gemälden der Kydippe 
und des Tlepolemos. Denn Jalysos, der Stammheros der gleichnamigen 
Stadt, war der Sohn der Kydippe; und Tlepolemos, der Führer der Rhodier 
vor Troia, ist gleichfalls als Gründer rhodischer Städte bekannt. Protogenes 
hatte also wahrscheinlich einen ganzen Cyclus rhodischer Stammesheroen gemalt. 
Vielfachen Erörterungen sind ferner die Malereien unterworfen worden, 
welche Protogenes in den Propyläen zu Athen ausführte und Plinius in folgender 
Weise bezeichnet: fecit nobilem Paralum et Hammoniada quam quidam Nausi- 
caan vocant. Bevor man die handschriftlichen Lesarten des Plinius genauer 
kannte, durfte man wegen der Doppelbenennung Nausikaa vermuthen, dass 
Hammoniada aus Hemionida entstanden, und Nausikaa und das Mädchen auf 
dem Maulthierwagen durchaus gleichberechtigte Bezeichnungen seien. Jetzt in- 
dessen muss die Lesart Hammoniada als durch die Handschriften vollkommen 
gesichert gelten, um so mehr, als Sillig in seiner neuen Ausgabe für dieselbe eine 
vollkommen genügende Erklärung beibringt. Danach waren Paralos und Hamm0- 
nias auf einem und demselben Gemälde dargestellt und dieses berühmte Gemälde 
(nobilem sc. picturam, quam    nannten einige Nausikaa. Paralos ist der attische 
239 I-Ieros, welchem von Einigen die Erfindung der langen Schiffe zugeschrieben 
ward, und von welchem eines der zu heiligen Sendungen bestimmten Staats- 
schiffe den Namen erhalten hatte. Hammonias war der Name eines ähnlichen 
Schiffes, welches aber erst in späterer Zeit, wahrscheinlich als Alexander sich 
für einen Sohn des Ammon erklärt hatte, gebaut und zu gleichen Sendungen 
verwendet wurde. War nun Paralos als Seemann dem Odysseus ähnlich dar- 
gestellt und ihm gegenüber die Personification der" Hammonias als Frauen- 
504. 
v. Hgazroyeäxzg. 
H. XII, 41. 6) 
2) 
ad 
22 
ad Dion. 
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