Die Malef vom Ende des peloponn.
Krieges bis zum
Tode Alexanders d.
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Antigonos anlangt, so ist es möglich, dass Apelles ihn mehr als einmal ge-
malt hat. Denn unmittelbar nach der Erwähnung der Darstellung „im Harnisch
mit dem Pferde" fahrt Plinius fort: „die Kunstkenner ziehen allen seinen Werken
denselben König zu Pferde vor." Sollen wir nun in der Bezeichnung cum equo
und sedentem in equo eine feine Unterscheidung" erkennen zwischen einem
neben dem Pferde stehenden und einem auf demselben sitzenden? Freilich
dürfte es nicht eben überraschen, wenn Plinius gedankenlos ein und dasselbe
Bild aus zwei verschiedenen Quellen zweimal angeführt hätte; und noch glaub-
Iicher wird diese Annahme, wenn wir finden, dass Strabo XIV, p. 657 bemerkt,
in dem Asklepieion zu Kos befinde sich „der" Antigonos des Apelles. Die
Schwierigkeit, welche für eine schöne Darstellung darin lag, dass Antigonos
das eine Auge verloren hatte, umging der Künstler dadurch, dass er ihn im
Profil bildete: Plin. 35, 90; Quintil. II, 13.
Men ander, König von Karien, zu Rhodos: Plin. 35, 93. So viel wir wissen,
hat es keinen König dieses Namens in Karien gegeben. Zeitgenossen des Apelles
waren Mausolos (1- Ende Ol. 106), Idrieus (1- Ende Ol. 109) und Pixodaros, der die
Königin Ada, seine Schwester verdrängte (regiert bis 01.111, 2). Schulz (Jahns
Jahrb. XI, S. 71) und Keil (anall. epigr. p. 205) halten es nun zwar für möglich, dass
der Name des Menander an die Stelle des zuletzt Genannten getreten sei. Wahr-
scheinlicher ist aber gewiss die Annahme, dass Plinius nur in der Bezeichnung
des Landes ungenau gewesen und hier niemand anderes zu verstehen ist, als
Menander, ein Heerführer Alexanders (10511 äraipmv), der von diesem zum Sa-
trapen von Lydien gemacht war und auch noch eine Zeit lang nach dem Tode
des Königs dort die Herrschaft führte; Arrian III, 6; VII, 23; Phot. bibl. cod. 82,
p. 116 Hoesch; cf. Plut. Eum. 9; Diod. XVIII, 59.
Der Festaufzug des Megabyzos, des Oberpriesters der ephesischen Ar-
temis; Plin. 35, 93,
G o r g 0 s t h e n e s , ein Schauspieler der Tragödie, zu Alexandrien: 213
Plin. l. l.
Habron zu Samos: Plin. l. 1. Welcker (zu Philostr. p. 211) glaubt in
diesem Werke das Charakterbild eines Weichlings zu erkennen; doch kann es
auch Wohl ein Portrait gewesen sein, wie wir ja, da bei einem Bilde in Samos
an den Sohn des attischen Redners Lykurg zu denken weniger nahe liegt, z. B.
einen Maler desselben Namens aus Plinius kennen.
Auch sein eigenes Portrait soll Apelles gemalt haben: Anall. III, 218,
n. 814.
Ueber seine Theilnahme an dem Bilde des Aristratos, s. o. unter Me-
lanthios.
Von Frauenportraits ist uns nur ein einziges bekannt:
Pankaste. Sie war eine der Geliebten Alexanders, welcher sie wegen
der Schönheit ihrer Gestalt von Apelles nackt malen lassen wollte. Bei dieser
Gelegenheit aber verliebte sich der Künstler selbst in sie, und der König, statt
darüber zu zürnen, gab sie ihm zum Geschenk, Was Gelegenheit gegeben hat,
Alexander Wegen seiner Selhstüberwindung zu preisen: Plin. 35, 86. Aelian (v.
h. XII, 34), Welcher ihrer gleichfalls als der Geliebten des Königs und des Künst-
lers gedenkt, giebt als ihre Vaterstadt Larissa an. Lucian (imagg. 7), bei dem