Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

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Die Maler. 
halten, so erscheint es gerechtfertigt, wenn Bergk (exercit. Plin. II, 9) mit ge- 
ringer Aenderung so zu schreiben verschlägt     quae belli faciem habent et 
triumphum, item Gastores ac Victoriam. Posuit et quas     Demnach sind als 
die zwei Gemälde, von denen Plinius in beiden Stellen spricht, anzusehen: 
1) Alexander auf dem Triumphwagen und der gefesselte Kriegsdämon; 2) Ale- 
xander nebst den Dioskuren und Victoria, vielleicht so, dass diese ihn krönte 
und jene auf die beiden Seiten dieser Hauptgruppe vertheilt waren. 
 Zu einem Portrait Alexanders gehörte vielleicht auch das Pferd, über 
welches Plinius (35, 95) folgendes berichtet: „V0n ihm ist, oder war, ein Pferd 
im Wettstreite gemalt, durch welches er das Urtheil von dem Menschen auf die 
stummen Thiere übertrug. Als er nemlich merkte, dass bei der Preisbewerbung 
die Nebenbuhler den Vorrang erhalten würden, liess er Pferde herbeiführen und 
211 zeigte ihnen deren Bilder einzeln. Da wieherten sie aber nur dem Pferde des 
Apelles zu; und auch später geschah das immer, so dass man es als eine Probe 
der Kunst sehen liess." Nicht ganz damitübereinstimmend berichtet Aelian V. 
h. II, 3; h. a. IV, 50: das Pferd habe zu dem Portrait Alexanders in Ephesos 
gehört; und als Alexander das Gemälde nicht nach Gebühr gelobt, habe Apelles 
"das gemalte Pferd von einem wirklichen anwiehern lassen und zu Alexander 
gesagt: Dieses Pferd scheint mehr Sinn für Malerei zu haben, als du. Welche 
Erzählung die richtigere sei, und wie weit wir überhaupt solchen Anekdoten 
Werth beilegen sollen, mag unentschieden bleiben; nur kann das Bild Alexan- 
ders in Ephesos nicht jener berühmte Blitzträger sein, der gewiss nicht zu 
Pferde dargestellt war.  Ueber den Vorwurf des Aelian (h. a. IV, 50), dass 
Apelles fälschlich einem Pferde untere Augenwimpern gemalt habe, s. 0. unter 
Mikon. 
Von den Genossen und Feldherrn Alexanders malte Apelles: 
Kleitos mit seinem Rosse in den Krieg eilend und einen Knappen, der 
ihm auf sein Verlangen den Helm reicht: Plin. 35, 93. 
„Neopt0lemum ex equo adversus Persas, [Archelaum cum uxore et 
iilia], Antigonurn thoracatum cum equo incedentem": Plin. 35, 96. Das 
Mangelhafte der Construction lässt sich dadurch beseitigen, dass man die von 
mir eingeklammerten Worte als der zweiten Redaction angehörig betrachtet. 
Was nun die Personen anlangt, so hat zwar Welcker (Ep. Cycl. S. 310) bei 
Neoptolemos an den Sohn des Achill und seinen Kampf mit Eurypylos, dem 
Sohne des Telephos, gedacht; doch würde es mindestens sehr auffällig sein, die 
Mysier von Plinius als Perser bezeichnet zu linden. Ich glaube daher vielmehr 
an den von Arrian (anab. I, 20, 10) als eine nicht unbedeutende Persönlichkeit 
erwähnten Neoptolemos erinnern zu müssen, einen Sohn des Arrhabaios und 
 Bruder des auch von Plutarch (Alex. 20) erwähnten Amyntas, welcher Ol.111.3 
bei der Belagerung von Halikarnass fiel, freilich auf Seite der Perser, zu denen 
er übergegangen war. Das Bild hätte also, bevor er diesen Schritt that, gemalt 
sein müssen.  Archelaos ist wahrscheinlich einer der HeerführenAlexan- 
212 ders; entweder der Sohn des Androklos, einer rcäv ämipwv, welcher in Aornos" 
befehligte (Arr. III, 29, 1), oder der Sohn des Theodoros, arparryydg, Welcher in 
Susa das Commando führte (Arr. III, 16,9; Gurt. V, 2) und nach Alexanders 
Tode die Satrapie Mesopotamien erhielt: Phot. bibl. cod. 82, p. 116 H.  Was
	        
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