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Maler.
Die
scheint,
anführt.
da
Plinius
den
Aias
dieses
Künstlers
als
in
Pergam os
befindlich
Die Grenzen der Lebenszeit des Apelles lassen sich nicht fest bestimmen.
Seine Thätigkeit mag, wie wir bereits bemerkt, zur Zeit des Philipp begonnen
haben, und erreichte ihren Glanzpunkt unter Alexander, Weshalb auch Plinius 1)
ihn in die 112te Olympiade setzt. Nachher ist er noch für mehrere der Nach-
folger dieses Königs beschäftigt; doch vermögen wir nicht anzugeben, bis zu
welcher Zeit dies der Fall war.
Das Verzeichniss seiner Werke beginnen wir mit dem berühmtesten, der
Aphrodite anadyomene. Sie war ursprünglich für den Tempel des
Asklepios auf Kos gemalt, von wo sie Augustus gegen einen Nachlass von hun-
dert Talenten an den Abgaben nach Rom führte und im Tempel des Caesar
205 als die Stammmutter des iulischen Geschlechtes weihete: Strabo XIV, 657; Pli-
nius 35, 91. Sie litt nachher am untern "Theile Schaden; aber niemand wollte
sich dazu verstehen, die Restauration auszuführen, wodurch ihr Ruhm nur noch
höher stieg. Wegen dieser Beschädigung dürfen wir auf die Anadyomene eine
Stelle des Petronius (84) beziehen, in welcher einer vorzüglichen Frauengestalt
des Apelles der Beiname monocnemon „der einschenkeligen" beigelegt wird.
Zwar hat man aus der handschriftlichen Lesart monocremon: monochromon
machen wollen; aber gerade unter den Werken des Apelles würde ein Mono-
chrom auffallend sein; quid si quis Parrhasium versicolora pingere iuberet aut
Apellen unicolora? sagt Fronto ep. p. 170 ed. Rom. Mit monocnemos lässt sich
aber eucnemos als Beiwort einer Amazone von Strongyliun (Plin. 34, 87) passend
vergleichen, s. Welcker zu Philostr. p. LXI; zu Müller Arch. S. 145 und 449.
Zur Zeit Nero's war das Bild schon so weit zu Grunde gegangen, dass dieser
Kaiser sich genöthigt sah, es durch eine Gopie von der Hand des Dorotheos
zu ersetzen. Ueber die Darstellung giebt uns zuerst der Beiname Anadyomene
Aufschluss, der sie als aus dem Meere aufsteigend bezeichnet. Ausserdem heben
namentlich Epigramme es als eine besondere Schönheit hervor, wie die Göttin
mit den Händen die Feuchtigkeit und den Schaum des Meeres aus ihrem Haar
ausdrückte 2). Zahlreiche, aber ganz allgemein gehaltene Lobsprüche 3) sind
nicht geeignet, unsere Kenntniss zu erweitern; und es ist daher nur noch zu be-
merken, dass auch dem Apelles beim Malen sterbliche Schönheiten als Vorbilder
gedient haben sollen. Plinius nennt die Pankaste (s. Athenaeus (XIII, 590 F)
die Phryne, welche dem Künstler sogar das ganze Motiv geliefert habe, indem
sie beim Feste des Poseidon zu Eleusis vor dem versammelten Volke nackt im
Meere badete. Ausser der Anadyomene hatte Apelles zu Kos eine zweite Aphro-
dite begonnen, durch die er den Ruhm der ersten noch zu überbieten ge-
206 (lachte; aber vor der Vollendung überraschte ihn der Tod, und niemand wagte,
nach der vorhandenen Anlage den fehlenden Theil hinzuzufügen: Plin. 35, 92
1) 35, 79. 2) Anall. I, p. 231, n. 41 von Leonidas Tarent, II, 15, 32 v. Antipater
Sidon. (und danach Auson. ep. 106); II, 95. 13 v. Archias; lI, 500, 32 v. Julian. Aegyqlt.
(zweifelhafter scheint mir, ob II, 260 von Demokrit auf das Werk des Apel-les zu beziehen
ist); Ovid. pont. IV, 1, 29; cll. amor. I, 14, 35; trist. II, 527; Oorn. Sev. Aetna." v. 593.
3) bei Callimachus fragm. 254; Properz. III, 9, 11: Cic. de div. I, 13; ad Atisic. II, 21; or.
2, 5; de naf. deor. I, 27; in Vcrr. IV, 60, 135; Ovid. a. a. III, 401.