Volltext: Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler (Bd. 2)

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Maler. 
Die 
Am Schlusse der thebanisch-attischen Schule bleibt uns zunächst noch 
ein Künstler zu betrachten übrig: 
Omphalio, der einzige uns bekannte Schüler des Nikias, soll zuerst 
sein Sclave gewesen und von ihm geliebt worden sein. Gemälde von ihni, 
Welche Pausanias (IV, 31, 11) beschreibt, befanden sich an dem hintern Theile 
eines Tempels der Messene, der Tochter des Triopas, zu Messene, und stellten 
die Herrscher dieses Landes dar: aus der Zeit vor der Ankunft der Dorier im 
Peloponnes Aphareus und seine Söhne (Idas und Lynkeus), von den zurück- 
gekehrten Herakliden Kresphontes, einen von den Führern der Dorier; von 
denen die in Pylos sich niedergelassen, Nester nebst Thrasymedes und Anti- 
lochos als diejenigen unter den Söhnen Nestors, welche wegen ihres Alters und 
weil sie am Zuge gegen Troja theilgenomrnen, besonders geehrt wurden. Ferner 
202 Leukippos, des Aphareus Bruder, nebst Hilaeira und Phoebe (seinen Töchtern) 
und ausserdem Arsinoe; endlich Asklepios, als Sohn der Arsinoe nach der Sage 
der Messenier, und Machaon und Podaleirios, weil auch sie an dem Kampfe 
gegen Ilion theilgenommen hatten. Ueber die künstlerische Behandlung enthält 
sich Pausanias, wie gewöhnlich, jedes Urtheils. Doch lässt sich aus seiner Auf- 
zählung noch deutlich die Anordnung der Figuren nach einem Schema strenger 
Entsprechung erkennen: 
A. Aphareus B. Leukippos 
Idas Hilaeira 
Lynkeus  Phoibe 
Kresphontes Arsinoe  
a. Nester h. Asklepios  
Thrasymedes Machaon 
Antilochos Podaleirios. 
 S0 haben wir hier ein Beispiel, dass die Malerei auch in der Zeit ihrer 
höchsten Ausbildung, wenn sie im Dienste der Religion arbeitete, der alten 
Strenge der Satzung in der Gesammt-Composition folgte, wenn sie auch in der 
Durchführung des Einzelnen den Forderungen der Zeit hinlängliche Rechnung 
getragen haben mag. 
Neben den beiden Schulen, Welche uns bis jetzt beschäftigt haben, tritt 
gegen die Zeit Alexanders eine Reihe von Künstlern auf, Welche, ohne unter 
einander in einem ähnlichen Zusammenhange zu stehen, doch auf die Gestal- 
tung der Kunst durch die Bedeutung ihrer Persönlichkeit einen nicht minder 
wichtigen Einfluss ausüben, wie jene. Vor Allen ragt unter ihnen hervor: 
Apelles. 
Wie hoch der Ruhm dieses Künstlers im Alterthume gestiegen war, spricht 
 sich schon in der Theilnahme aus, Welche man nicht nur seinen Werken, son- 
dern auch seiner Person schenkte. Um mit der Frage nach seinem Vaterlande 
203 zu beginnen, so streiten sich drei Orte um die Ehre, ihn den Ihrigen zu nennen: 
Kolophon, Ephesos und Kos. Nach Suidas 1) war er Kolophonier von Geburt, 
11712115;-
	        
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