Vorrede.
hätte, durch ungünstige Verhältnisse verhindert war. Die Daktyliotheken
von Lippert und Tassie-Raislue sind mir leider ganz unzugätnglich gewesen.
So habe ich also in diesem Abschnitte schon Wegen des Mangels an Hülfs-
mitteln manche lilrage ungelöst lassen müssen.
Indessen boten sich gerade bei den Steinschneidern noch andere, weit
erheblichere Schwierigkeiten dar, welche vollständig zu überwinden, keines-
Wegs in meinen Kräften stand. Nach dem Erscheinen der Köhlefsclieii
Schrift über diese Kilnstlerklasse konnte der XVissenschaft mit einer blossen
Üolnpilation in keiner Weise gedient sein; Vorstudien aber zu einer durch-
greifenden Behandlung, das gestehe ich offen, hatte ich früher nicht gemacht,
und sie mich manchen Seiten hin nachträglich zu unternehmen, mangelte
mir sogar die Gelegenheit. Da indessen selbst die thatsachliche Erfahrung
lehrte, dass von anderer Seite schwerlich so bald der Versuch zur Lösung
dieser Aufgabe unternommen Werden würde, so hielt ich es für meine Pfiicht,
mein vor genauer Kenntniss des Thatbestandes gegebenes Versprechen auch
jetzt noch zu halten, so weit es das Maass meiner Kräfte gestattete. Um
so mehr aber glaube ich auf diejenige Billigkeit der Beurtheilung Anspruch
zu haben, welche an erster Stelle nicht fragt, wie viel noch zu thun übrig
gelassen, sondern wie viel vorläufig geschehen ist. YVirci durch meine Arbeit
nur die Ueberzeugung begründet, dass auch auf diesem Gebiete eine über
Slllöjective Ansichten hinausgehende streng methodische Forschung möglich
ist, so irirtl eine allgemeinere Bctheiligung an derselben Verfehltes leicht
Verbessern und unvollkommenes ergänzen.
Mir selbst wird es natürlich am meisten am Herzen liegen, an diesen
Theil, wie überhaupt an die ganze Geschichte der Künstler auch meiner-
seits fortwährend die bessernde Hand anzulegen. Schon jetzt Nachträge
und Berichtigungen zusammenzustellen, habe ich unterlassen, da es Zeit war,
endlich einmal zu einem Abschlusse zu gelangen, der ausserlich in einer
dem Leser und Benutzer gewiss erwvünschten Weise durch ein dreifaches
ausführliches Register gegeben ist.
Rom, am 6. April 1859.