Die
Bildhauer.
den wir schon oben von dem gleichnamigen Sikyonier und Attiker geschieden
haben. Er bildete für Euagoras aus Zankle einen Herakles mit der Amazonen-
königin zu Pferde im Kampfe um ihren Gürtel; das Werk war in Olympia auf'-
gestellt. Pausanias (V, 25, 11) fügt hinzu: man müsse den Künstler Wohl zu
den ältesten rechnen; denn wenn auch keiner sein Alter bestimmt anzugeben
wisse, so sei es doch klar, dass er früher gelebt als Zankle den Namen Mes-
sene erhalten habe. Er mochte dabei an Ol. 29 denken (vgl. IV, 23, 10); die
Namensveränderung fand aber erst O1. 71 statt. Einige Olympiaden dürfen wir
aber deshalb zurückgehen, weil Kydonia Ol. 66, 2 Colonie von Aegina wurde
(s. Müller Aeg. p. 112). Sonach ist es allerdings möglich, dass Aristokles noch
der ersten Periode angehörte.
Corcyra.
Ptolichos, der einzige Gorcyraeer, gehört der attischen Schule des
Kritios an.
Grossgriechenland.
Während hier, wie in Sicilien, die noch erhaltenen architektonischen Reste.
von einer ausgedehnten Kunstübung in alter Zeit Zeugniss ablegen, erfahren
wir über dortige Künstler fast gar nichts. Von einem, Klearch, ist schon früher
gehandelt worden. Aus dieser Periode kennen wir nur Demeas von Kroton,
der die Siegerstatue seines berühmten Landsmannes, des Ringers Milon, machte,
welche dieser auf seinen eigenen Schultern in die Altis trug: Pans. VI, 14, 5.
Er gehört sonach in die Zeit zwischen 01.60 und 70, da Africanus von einem
Siege des Nlilon schon in Ol. 62 spricht. Dass Milon noch Ol. 83, 3 gelebt, hat.
man fälschlich aus Diodor (XII, 9-10) geschlossen, da dieser doch bestimmt
den Sieg der Krotoniaten unter Nlilons Führung über die Sybariten 68 Jahre
(584-5) früher, also O1. 67, 4 oder 68, l, angiebt.
Von unbekanntem Vaterlande.
Stomios machte die Statue eines Siegers im Pentathlon, des Hieronymos
118 von Andros. Dieser hatte zu Olympia den Tisamenos aus Elis überwunden,
welcher später vor der Schlacht bei Plataeae den Spartanern das Opfer ver-
richtete: Paus. VI, 14, 13; vgl. III, 11, G. Herod. IX, 33. Stomios lebte also
gegen Ol. 75.
Der Vollständigkeit wegen mag endlich noch Koios angeführt werden,
wenn es auch zweifelhaft ist, 0b er überhaupt in einem Künstlerverzeichnisse
eine Stelle verdient. Sein Name befindet sich auf einem kleinen Bronzegefässe,
welches zu Olympia gefunden ward, und die Form eines kleinen, wie zu einem
Kinderspielzeug bestimmten Helmes hat:
VQBSEIOWHMSOIO?
G. I. n. 31, p. 48 und 886. vgl. Panofka in der Arch. Zeitung 1846, S. 210.
Böckh liest Koiög (oder Kojög) yandvycrs qm und hält Koios für einen Eigen-
namen.
Rückblick.
Nichts pflegt in der Geschichte grösseren Reiz zu gewähren, als eine Ent-
wickelung vom Anfange an durch die verschiedenen Stufen bis zu ihrem Höhe-
punkte zu verfolgen. Wir hören mit Spannung von einem Kanachos, Kallon,