Grössere
Ausbreitung und Streben nach freier
lilntwickelung,
von O1.
in dem Heyne (opusc. V, p. 371) und Sillig mit Recht. einen Lakonier erkannt
haben.
Da in den folgenden Perioden keine Künstler aus Sparta mehr genannt
Werden, etwa Kallikrates ausgenommen, so führen wir hier noch die wenigen
an, deren Zeit nicht bekannt ist:
Kratinos macht die Statue des Philles aus Elis, der im Ringen der
Knaben zu Olympia gesiegt hatte: Paus. VI, 9, 4-.
Ariston und T elestas waren die Künstler eines ehernen 18 Fuss hohen
Zeusbildes, welches die Bewohner von Kleitor in Arkadien wegen der Besiegung
mehrerer Städte nach Olympia geweiht hatten. In welche Zeit diese Siege fallen,
wissen wir leider nicht, und auch von den Künstlern sagt uns Pausanias (V, 23, 7): 116
er glaube nicht, dass sie in ganz Griechenland berühmt gewesen seien; denn
sonst würden die Eleer etwas von ihnen zu sagen gewusst haben, und noch
mehr die Lakedaemonier, deren Mitbürger sie waren.
. Von dem griechischen Festlande wenden wir uns nach den Inseln, auf
denen wir in der ersten Periode so reiche Anfänge fanden. In dieser Epoche
Zeigen sich indessen nur geringe Spuren, nicht sowohl. eines Fortschrittes, als
überhaupt nur einer ausgedehnten Kunstthätigkeit.
Thasos.
Der berühmte Maler P olygnot war nach Plinius (34, 85) auch Erzbildner.
Samos.
Ausser Bhoekos und Theodoros ist uns nur ein einziger Erzbildner aus
Samos bekannt:
Pythagoras. Ob er mit der Familie des Philosophen zusammenhängt,
dessen Vater Mnesarchos ein Steinschneider (öCt-XTUÄLOYÄÜQJOQ) war, vermögen
wir nicht nachzuweisen (Diog. Laärt. VIII, 1. Appul. Flor. II, p. 421 ed. Vulc).
Von Pythagoras führt Plinius (841, 60) sieben nackte Bilder und das eines Greises
an, die in Rom beim Tempel der Fortuna huiusce diei standen. Da er sagt,
Pythagoras sei Anfangs Maler gewesen, so bezieht Sillig mit grosser Wahr-
scheinlichkeit auf ihn die Worte des Pausanias (IX, 35, 7): „auch bei dem so-
genannten Pythion befinden sich bekleidete Chariten von Pythagoras aus Paros
gemalt." Schwankende Angaben in Betreff des Vaterlandes kehren bei den
Künstlern dieser Inseln einige Male wieder. Die Bekleidung der Chariten aber
deutet auf eine ältere Zeit hin, jedoch nicht nothwendig auf eine Zeit lange
vor Praxiteles. Nach Plinius soll der Samier dem Rheginer Pythagoras auch
durch grosse Hässlichkeit des Gesichtes ähnlich gewesen sein.
Paros.
Arkesilaos, Sohn des Aristodikos, zu dessen Artemisstatue Simonides
ein Epigramm lieferte (Anall. I, p. 14-1, n. 74 aus Diog. Laärt. IV, 45), kann
der Zeit nach wohl identisch sein mit dem Maler gleichen Namens aus Paros
(Plin. 35, 122). Denn Simonides lebt bis O1. 78, 2, der Maler aber wird mit
Polygnot zusammen genannt, für dessen Iliupersis Simonides gleichfalls ein 117
Epigramm dichtete.
Kreta.
Nach Daedalos fanden wir in der vorigen Periode in Kreta nur Gheiri-
Isophos; in dieser zweiten haben wir Aristokles von Kydonia hinzuzufügen,