Grössere
Entwickelun g,
Ausbreitung und Streben nach freier
von O1.
Meisters jene Gruppe gearbeitet haben. Allein die Inschrift wäre in der vor-
geschlagenen Fassung ganz ohne Beispiel. Dürfen wir überhaupt aus den
Wenigen Buchstaben etwas schliessen, so liegt die Deutung näher: irrt, zur Zeit,
als der und der die Aufsicht hatte oder die Rechnungen führte, sei die Gruppe
abgeliefert oder aufgestellt worden.
Die Urtheile der Alten über den Styl dieser Künstler beziehen sich mehr
auf den Gegensatz zwischen einer älteren unvollendeten und einer neueren
durchgebildeten Kunstübung, als dass sie uns das Unterscheidende zwischen
den verschiedenen Schulen der früheren Zeit kennen lehrten. (Quintilian 1) nennt
die Werke des Kallon und Hegesias härter und den tuscanischen naher stehend
im Verhältniss zu denen des Kalamis. Ausführlicher ist Luciang). Er nennt
die Werke des Hegias, Kritios und Nesiotes (tnsorptyiräva, zugeschnürt, knapp,
also ohne Freiheit und Bewegung, vavgcööry mt UxÄnprt, sehnig und trocken oder
hart in Bezug auf die Ausführung, dxgtßnig dnorsrcqzäva raig ygceyyaig, scharf
abgeschnitten in der Zeichnung, den Umrissen, wohl in so fern als die einzelnen
Theile sich scharf, ohne mildernde Uelaergünge von einander absonderten. S0 105
gut nun diese wenigen Worte das Wesen der älteren Kunst, der nahud äpyaoia,
bezeichnen, so gewagt würde es doch sein, aus ihnen das Wesen der eigentlich
alt-attischen, der L-lmxr) ägyaoitz, bestimmen zu wollen.
Schüler des Kritios.
Obwohl Kritios selbst bereits an die Zeit des Phidias heranreicht, seine
Nachfolger also vielmehr der folgenden Periode angehören, so dürfen wir den-
noch die chronologische Ordnung hier wohl wegen des Schulzusammenhanges
verletzen. Plinius (34, 85) nennt unter den Erzbildnern, die durch eine gleich-
mässige Tüchtigkeit, aber durch kein einzelnes 7Werk besonders ausgezeich-
net seien, Dionysodoros und Skymnos als Schüler des Kritios. An der
Stelle des ersten Namens hat die Bamberger Handschrift Diodorus, was auf
Diodotus führen könnte, dem einige (las Bild der rhamnusischen Nemesis bei-
legten (Strabo X, p. 396. S. unter Agorakritos). Dass sie auch Gaelatoren, im
Ciselliren feiner Metalle ausgezeichnet gewesen seien, wie Sillig meint, liegt
nicht in den TVorten des Plinius.
Eine ganze Schule, die von Kritios ausgeht, lernen wir aus Pausanias (VI, 3, 5)
kennen:
Kritios, Ol. 75,
Ptolichos (um Ol. S2),
Amphion (um Ol. 88),
Piso, Ol. 93, 41,
Demokritos (um Ol. 100).
Von Ptolichos ist ausser dem Namen seines Vaterlandes Corcyra nichts
bekannt.
Amphion war nach einer andern Stelle des Pausanias 3) aus Knosos und
Sohn des Akestor, wohl desselben, von dem die Statue eines Siegers im
Pentathlon, des Alexibios aus Heraea in Arkadien angeführt wird: Paus. VI, 17, 4-.
Von Amphion selbst war das Weihgeschenk der Kyrenaeer in Delphi: Batton,
Rh et.
praec