Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

II. Cirössere Ausbreitung und Streben nach freier Entwickelung. 
von Ol. 
Die Form der Buchstaben ist alt, jedoch nicht so alt, dass wir über die 
Zeit der Perserkriege zurückgehen müssten." Uebrigens ist es unentschieden zu 
lassen, 0b Haltimos die Statue der Göttin, Aphrodite Kolias, selbst gemacht 
oder nur in den Tempel der Hebe zu Aegina geweiht hat. 
Aristonoos. Er machte für die Metapontiner einen in Olympia auf- 
gestellten Zeus, der in der einen Hand den Adler, in der andern den Blitz hielt, 
und mit Lilien bekränzt war: Paus. V, 22, ö. Zeit und Lehrer waren schon 
Pausanias unbekannt.   
S eramb os. Von ihm stand in Olympia die Statue des Agiadas aus Elis, 
der in unbekannter Olympiade im Faustkampfe der Knaben gesiegt hatte: 
Paus. VI, 10, 9. 
Theopropos. Pausanias (X, 9, 3) führt als Werk dieses Künstlers einen 
ehernen Stier an, den die Corcyraeer wegen glücklichen Thunfischfanges nach 
Delphi weihten, weil ihnen ein Stier zu dem Fange Anlass gegeben hatte. Ein 
zweiter war aus demselben Grunde neben einem andern aufgestellt, den die Eretrier 
geweiht hatten, einem Werke des sonst unbekannten Philesias von Eretria: 
Pans. V, 27, 9. Obwohl es Pausanias nicht ausdrücklich sagt, dürfen wir wohl 
auch diesen Stier der Corcyraeer in Olympia dem Theopropos beilegen. 
Philotim 0 s. Der einzige uns bekannte aeginetische Künstler aus späterer 
Zeit, etwa Ol. 100, ist in Verbindung mit der Schule von Sikyon erwähnt worden. 
Athen. 
Athen ist die Heimath des Stammvaters der griechischen Kunst, des Dae- 
dalos. Sein Ansehen war dort so bedeutend, dass die nachfolgenden Künstler 
bis in späte Zeit sich begnügen mussten, nur überhaupt als seiner Schule an- 
gehörig Anerkennung zu finden. Lange hören wir nur von Schülern des Dae- 
dalos, von attischer YVerkstatt, und erst spät treten einzelne Namen aus der 
Gattung hervor. Ein solcher alter Daedalide ist vielleicht: 
Simmias, Sohn des Eupalamos. Ich sage vielleicht; denn weder sein 
Vaterland noch sein Zeitalter wird bestimmt angegeben. Einen Athener nennen 
Wir ihn, weil das einzige YVerk, von dem die Rede ist, ein Bild des Dionysos 
Morychos, sich in Athen befand. Es stand vor einem Tempel des Dionysos 
und ward zur Zeit der Weinlese mit Most und Feigen bestrichen. Der Ur- 
sprung solchen Gebrauches gehört sicherlich einer alten Zeit an. Aber auch 
das Material des Bildes, ein poröser Stein, (psÄÄdrag, erklärt sich am besten, 
wenn wir bei seiner Wahl noch Unbekanntschaft mit dem Marmor voraussetzen. 97 
Bedenken wir dazu, dass einer unserer Gewährsmänner dieses Bild mitten unter 
den ältesten Palladien und neben den Werken des Dipoenos und Skyllis an- 
führt, dass Eupalarnos als Vater des Simrnias durch seinen Namen sehr an die 
Zeit der Sage erinnert, so erscheint es gewiss nicht unwahrscheinlich, dass Sim- 
rnias selbst der alt-attischen Schule angehört hat und {einer der ersten gewesen 
ist, der aus der Sippschaft der Daedaliden namentlich hervortrat: Zenob. V, 13. 
Clem. Alex. protr. p. 31 A. Sylb. Beide schöpfen aus Polemon; den Namen 
des Künstlers bei Clemens hat schon Sillig berichtigt. "Vgl. auch Suidas s, v_ 
11019612904; 
Mogüxov.
	        
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