Ürrössere
Ausl
weitung und Streben nach freier
Entwickelung.
Jll Q1.
Von Hgloravöoog an deutlich hervortritt, verlöre seine Bestimmtheit. indem ohne
irgend eine lllotivirting" ein neues Mittelglied eingeschoben würde. Es bleibt
demnach nur ein Ausweg, der allerdings kühn und gewagt erscheinen mag,
aber sich doch durch mancherlei Umstände rechtfertigen lässt. Pausanias spricht
bei der Beschreibung von Amyklae, also im Angesicht der Werke selbst, nur
allgemein vom messenischen Kriege. Erst später bei der Geschichte des ersten
derselben fällt es ihm ein, gerade mit diesem die Dreifüsse in Verbindung zu
setzen. Die Namen der Künstler scheinen damals seinem Gedächtnisse bereits
entschwunden gewesen zu sein. Dagegen mochte er die Erinnerung an den
Fall Ithomes als entscheidend für den Ausgang des Krieges bewahrt haben.
Allein an Ithomes Fall knüpft sich nicht Weniger das Ende des dritten, als des
ersten messenischen Krieges. Wir wagen daher die Verrnuthung auszusprechen,
dass dadurch Pausanias zu dem Irrthume veranlasst ward, auf den ersten zu
beziehen, was dein dritten angehört. Nicht viel geringer ist das Versehen,
welches ihm zur Last fällt, indem er die Messenier nicht erst Ol. 71, sondern
sogleich nach Beendigung des zweiten Krieges Ol. 29 nach Messene in Sicilien
übersiedeln lässt 1). Gerade in Betreff der Künstlergeschichte haben wir aber
schon häufig bemerken müssen, dass sein Urtheil über die Zeit alles dessen,
was die Kunst vor Phidias angeht, durchaus schwankend ist und sich durch-
gängig vielmehr nach äusseren Thatsachen, als nach einer durchgebildeten
Ansicht über den Entwickelungsgang der Kunst bestimmt. Hatte er aber, wie
wir vermuthen, beim Niederschreiben der zweiten Stelle die Namen der Künstler
bereits vergessen. so ist noch dazu in diesem Falle sein Irrthum von den
übrigen Nachrichten über dieselben ganz unabhängig.
Sonach nehmen wir an, dass Kallon nach dem Falle lthomes Ol. 81, 2,
wenn auch in hohem Alter, noch thätig war und etwa Ol. 70 sich in der Schule
des Tektaeos und Angelion befinden mochte. Dass Aegina 01.80 seine Selbst- 88
ständigkeit verlor, bildet keinen Gegenbeweis. Vielmehr könnten wir vermuthen,
dass gerade deshalb der Künstler nach dem mit Aegina befreundeten Sparta
ausgewandert sei. Das Zeugniss des Plinius endlich, der i) den Kallon in die
87ste Ol. setzt, habe ich bis jetzt absichtlich unberücksichtigt gelassen. Diese
Bestimmung beruht auf einer falschen Annahme über Ageladas. Doch liegt in
dem Umstande, dass Kallon mit diesem zusammen, und nach Kritios, Nesiotes,
Hegias genannt wird, eine entfernte Bestätigung der oben entwickelten Ansicht.
Ausser jenem Dreifusse mit der Figur der Kora erwähnt Pausanias 3) nur
noch ein Werk des Kallon, das Xoanon der Athene Sthenias- auf der Burg von
Korinth. Der Ruf des Künstlers muss aber nach den oben mitgetheilten Ur-
theilen kein geringer gewesen sein. Da diese jedoch nicht das Eigenthürnliche
seiner Kunstrichtung an sich, sondern nur sein Verhältniss zur Entwickelung
der Kunst im Allgemeinen bestimmen, so werden wir sie besser weiter unten
in grösserem Zusammenhange betrachten.
Onatas.
Er war der Sohn eines Mikon, den man früher mit dem athenischen Maler
gleichen Namens verwechselt hat, da dieser doch höchstens Zeitgenosse, wenn
Pans.