Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

Aristogeiton durch neue Bilder ersetzten; dazu nennt er auch ihren Styl alter- 
thümlich und hart. Hiernach würde Kallon ebenfalls besser in die Zeit zwischen 
Ol. 70 und 80, als zwischen 60 und 70 passen. 
In diese ganz einfache und klare Berechnung bringen aber zwei Stellen 
des Pausanias die grösste Verwirrung. Wir setzen sie in ihrer ganzen Aus- 
dehnung 11er. Am Ende des ersten messenischen Krieges, sagt Pausanias 1), 
zerstörten die Lakedaemonier lthome und andere Städte, dväÜEtraiI öä zal cimi 
ra5v Äaqtligoav roj Ääliavxlccicg rgirtoöag Xalzot7g' Hqvguöirrgg dyalyd äonv äornxög 
Önd 1a? Tpirrodc rqi rzgcd-rq), Hgräytöug de ünd roj devräpcg, Kiipng 6a rrfg Ajgnyrgog 
Ünö- roj rglrcg. raüra yäv örf civääeoav ävrccüdcc. Die zweite Stelle findet sich bei 
der Beschreibung; von Amyklaei): Tat öä äv hlyüxlatg Üäag oYSta ciwip nävraälög 
86 äonv äni anfing (ivotta Aivryrog    roürov ys ofv äcmv sixoiv xai rpinoösg 
XaÄuuZ' roiig 622 dpxatorägizv; ösxctnyv (nach allgemein angenomrnener Ver- 
besserung anstatt öäxa) rau" JTQÖQ itleoaryviovg rmlänov quocoiv einer 15ml yäv 61) 
rcj rrpoircg rginodl. ldcppodinyg ctyalyct äorrjzst, Hpregug 6a ünd rqi ösvrägqr 
Fvnciöa xat rxürul räxvr; xczt 1d änsngyaogrävov 6 rgirog 62' äzmv Aiytvzfrnu Kil- 
'Ä-:ov0g' und Toürqa öä otyalizcc Köpryg rrjg Arfglwyrgog äornxav- Hgioravdpog 3.3 
Hdgtog xocl. Holiixleirog Hgysiog, Ö gzäv yvralxa änotrycrev äxovoav Äugow, Zmtprqv 
6173512, IIUÄÜXÄSLTIJQ öä Hcpgodirrpv nocpd Hgivxlairg xakrwvizävlgv. olirot es ol TQi- 
rroösg ysyääsi rs ürräg rozig dklovg eint zat (E116 rrjg 111x114; njg äv Aiyiig norayoig 
drsräöryaav. Hier hat man nun seit Müller 3) fast allgemein angenommen, die 
Worte Tolig 62a dpxocioug bis qaaiv eivcct seien als Parenthese einzuklammern, 
nnd die Dreifüsse des Gitiades und Kallon bezogen sich auf Aenetos; in der 
ersten Stelle aber, wo diese, nur ohne Nennung der Künstler, unmittelbar mit 
dem Ende des ersten messenischen Krieges in Verbindung gebracht werden, 
seien die darauf bezüglichen Worte eine Interpolation, eine Wiederholung aus 
der andern missverstandenen Stelle. Allein schrieb man einmal ab, warum 
überging man die Künstler? Warum verwirrte Pausanias selbst in der zweiten 
Stelle die ganze Ordnung durch Einschiebung einer Parenthese? Alle diese 
Fragen fallen weg, wenn wir die Worte des Pausanias lassen wie sie sind, und 
folgendermaassen erklären: In Amyklae ist sehenswerth 1) die Statue des Aenetos 
(dann folgt eine Abschweifung über diesen, nach welcher Pausanias die Rede 
wieder aufnimmt: sehenswerth also sind dessen Statue und) 2) eherne Drei- 
füsse. Diese theilen sich in ältere und jüngere, vom messenischen und vom 
laelopoiunesischen Kriege. An dieser[Erklärungsweise würde niemand Anstoss 
genommen haben, wenn nicht die Erwähnung des ersten messenischen Krieges 
in scharfem Widerspruche mit der unbedingt späteren Zeit des Kallon stände. 
Um auch dieser Schwierigkeit zu entgehen, hat daher Welcker in einem Auf- 
satze über das Zeitalter des Gitiades 4,) versucht, diesen gänzlich von Kallon zu 
trennen. Allein wir gerathen dadurch nur wieder in neue Schwierigkeiten. Wir 
müssten zugeben, dass Pausanias geirrt, als er in der ersten Stelle das Werk 
87 des Kallon mit denen des Gitiades in Verbindung brachte; und ebenso entstände 
neue Verwirrung in der zweiten Stelle: der Gegensatz zwischen den älteren und 
den neueren Dreifüssen, der selbst in der durchaus veränderten Construction 
Aeg. 
Sehr. 
 flgd.
	        
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