Die
Sage
und
ältesten
xstlergruppen
bis
gegen
Werk in weit irühere Zeit fallen, als die, in welcher bekanntlich jene Künstler
thatig waren: richtig habe nemlich Thiersch 1) bestimmt, dass dieses mit dem
Hammer getriebene Werk, dieses oqiupijlarov, älter als Rhoekos, also älter als
die Zeitrechnung nach Olympiaden sei. Welcker?) dagegen will das Künstler-
paar, welches den Daedalos zum Lehrer gehabt haben soll, von einem anderen
de? 508ml Oläünpiade getrennt wissen. Müller 3) endlich giebt nur zu, dass
Kleamhos Später als Ol. 14 gelebt habe, indem damals erst Rhegion gegründet
worden sei. Prüfen wir diese Einwürfe näher; Wer sagt uns, dass Dipoenos
und Skyllis nur in Marmor gearbeitet? Und gesetzt es wäre der Fall gewesen,
lnuSSten alle ihre Schüler dasselbe thun? Von ihren drei Schülern aus Lake-
däellloll kennen wir kein einziges Werk in Marmor. Was nöthigt uns ferner
ein (Wvwlxccrov bis zum Anfange der Olympiaden hinaufzurücken? Rhoekos
und Theodoros lebten um Ol. 50, allerdings vor Ol. 60, in die wir der Lehrer
Wegen den Klearch setzen. Aber durch die Erfindung des Erzgusses ist die
frühere Art der Metallarbeit gewiss nicht mit einem Schlage in ganz Griechen-
land unterdrückt worden. Wenn Pausanias, wie es scheint, dies dennoch an-
nimmt und daraus den falschen Schluss zieht, der Zeus des Klearch sei das
älteste Werk in Erz, so darf uns dies nicht irre machen, da wir noch dazu
Wissen, dass er über die chronologischen Verhältnisse der ältesten Künstler
häufig mit sich selbst keineswegs im Klaren ist. Die Annahme eines doppelten
Dipoenos und Skyllis erweist sich dadurch als unnöthig; und heisst nun Klearch
831" Schüler des Daedalos selbst, so will das nichts anderes bedeuten, als dass .5(
er aus derselben daedalischen Kunstschule hervorging, der auch Dipoenos und
Skyllis ihre Bildung verdankten. Es bleibt daher kein Grund übrig, die Thätig-
keit des Klearch in ein höheres Alter, als die 60ste Ol. hinaufzurücken. Viel-
leicht sehen wir uns sogar genöthigt, sie bis nahe an Ol. 70 auszudehnen, um
dem immer misslichen Auskunftsmittel zu entgehen, einen doppelten Klearch
von Rhegion anzunehmen. Pythagoras nemlich, der bis gegen Ol. 80 am Leben
ist, heisst bei Pausanias 4) Schüler der Klearch von Rhegion. Nun bemerkt
freilich Pausanias weiter, dieser Klearch solle Schüler des Eucheiros von
Korinth gewesen sein, welcher wiederum spartanische Künstler, Syadras und
Ghartas, zu Lehrern gehabt habe; und diese Behauptung steht allerdings
mit der anderen Angabe in Widerspruch, nach welcher Klearch zum Schüler
des Dipoenos oder Daedalos gemacht wird. Allein wir dürfen nicht vergessen,
dass Pausanias nur berichtet, was ihm einerseits in Sparta, andererseits in
Olympia mitgetheilt ward. Dazu kommt, dass das Werk des Daedaliden sich
in Sparta befand, während auch der Schüler des Eucheiros durch die Lehrer
desselben mit Sparta wenigstens in indirecter Verbindung stand. Endlich ist
es keineswegs ohne Beispiel, dass ein Künstler bei mehreren Meistern in die
Lehre gegangen ist. Doch genug über einen Punkt, der nicht gegen jeden
Widerspruch sicher gestellt werden kann; nur so viel halten wir fest, dass die
Identität der zwei Klearche bei Pausanias nicht geradezu eine Unmöglichkeit ist.
Schüler des Dipoenos und Skyllis sind endlich noch:
Tektaeos und Angelion.
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