Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

dhauer. 
in Verbindung zu bringen. Die Aehnlichkeit der Buchstaben ist aber mindestens 
eben so gross, wenn wir ATIAA in AQNTA verändern, und Dontas gehört schon 
48 ohnehin unter die im Folgenden genannten Künstler. Auffällig ist höchstens, 
dass Pausanias nicht sogleich bei der ersten Erwähnung von seinem Vaterlande 
und Geschlechte spricht: aber er konnte dies des Zusammenhanges wegen bis 
zur Erwähnung seiner Mitschüler aufschieben. 
Zur bessern Uebersicht stellen wir noch einmal kurz die Werke jedes 
Einzelnen zusammen: Wir fanden 
von Theokles: Atlas mit der Kugel, Herakles und fünf Hesperiden nebst 
dem Baume und dem Drachen; 
von Dorykleidas: Themis als Mutter der Horen; 
von Dontas, seinem Bruder: Zeus, Deianeira, Acheloos, Herakles, Ares 
und Athene; dazu vielleicht im Heraeon Hera, Zeus und Ares. 
Ausser den Horen des Smilis lassen sich die sonst noch angeführten Werke 
im Heraeon keinem bestimmten Künstler beilegen. Alle aber haben unter sich 
eine gewisse Verwandtschaft, durch die sie sich namentlich den Erzarbeiten 
von Samos, den Marmorarbeiten von Chios als eine selbstständige Klasse zur 
Seite stellen. Sie gehören sämmtlich einer neuen Entwickelung der Holz- 
 sculptur an, die schon unter Dipoenos und Skyllis begonnen hatte, aber von 
diesen lakedaemonischen Künstlern ausschliesslicher fortgeführt wurde. Das 
Wesen derselben besteht in der Verbindung des gewöhnlichen Holzes mit edlern 
Arten und überhaupt mit edlern Stoffen. Man verbindet Cedern-, Ebenholz mit 
Elfenbein, mit Gold. Das Edle und Kostbare, anfangs nur Schmuck einzelner 
Theile, breitet sich immer mehr aus, bis zuletzt das Holz darauf laeschränkt 
erscheint, dem Gold und Elfenbein als Gerüst, als Unterlage zu dienen. An 
den Bossen der Dioskuren zu Argos war nur einiges von Elfenbein, Gold wird 
gar nicht erwähnt. Die Werke im Heraeon nennt Pausanias geradezu aus Gold 
und Elfenbein gemacht, wenn auch aus den zwei andern Stellen hervorgeht, 
dass dies nicht ausschliesslich der Fall War. 
Von einer Thätigkeit dieser Künstler in ihrem Vaterlande haben wir keine 
Kunde. Wohl aber finden wir dort einen anderen Schüler des Dipoenos und 
Skyllis: 
Klearchos 
aus Rhegion in Unteritalien. „Zur Rechten des Tempels der Athene Chal- 
kioekos in Sparta steht ein Bild des Zeus Hypatos, das älteste aller Erzwerke: 
denn es ist nicht aus einem Ganzen gemacht, sondern jeder der Theile ist be- 
49 sonders für sich getrieben, und dann erst zusammengefügt und mit Nägeln ver- 
bunden, so dass sie sich nicht auflösen können. Klearchos aus Rhegion soll 
das Bild gemacht haben, welchen einige einen Schüler des Dipoenos und Skyllis, 
andere sogar des Daedalos nennen. So berichtet Pausanias 1), gewiss ohne zu 
ahnen, welchen Anstoss er dadurch bei seinen Erklärern erregen würde. Da 
meint z. B. Sillig, von Dipoenos und Skyllis könne hier nicht die Rede sein: 
sie hätten ja nur durch Marmorarbeit Ruhm erworben. Ferner müsse dieses 
1) III, 17, G, wo 1011491011 (F5 gewiss den Vorzug vor 
einst-immnng der Handschriften verdient. 
4422491011 ää trotz der Uebel
	        
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