Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

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Bildhauer. 
verschiedene in Delos nach Ol. 152 aufgestellte Werke arbeiteten. Zu derselben 
Klasse gehören ausser dem Ephesier Agasias, von welchem schon die Rede 
gewesen ist, auch die zwei folgenden Künstler. Den einen nannte man früher: 
Lysi ppos, Sohn des Lysippos aus einer der Herakleia genannten Städte, 
und legte ihm eine dem Apollo geweihte Ehrenstatue bei, indem man an- 
nahm, dass in der Inschrift: AHOAAQNIAYZIFIFIOEAYZIFIHOYl-IPAKAEIOZ 
605 EHOIEI der Anfang fehle (Villoison Mein. de I'Acad. t. XLVII, p. 296). Letronne 
(Ann. dell' Inst. 1845, p. 275) hat jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass 
Tlodxlstog nicht das Adjectivum des Städtenamens Eteraklea sein könne, und 
daher Lysipp für den Weihenden zu halten, der Künstler aber Herakleios 
zu nennen sei. Baoul-Rochette (Lettre a Mr. Schorn p. 34-5) setzt die Inschrift 
in die römische Epoche. 
Aristandros, Sohn des Skopas aus Paros. In der Inschrift einer in 
Delos errichteten Ehrenstatue des Billienus, Welcher nach Böckh etwa Ol. 161 
Legat in Griechenland sein mochte, ist als der Künstler Agasias, Sohn des Me- 
nophilos, aus Ephesos genannt, ausserdem aber heisst es noch: 
APIZTANAPOZ ZKOFIAFIAPIOZ EHEZKEYAZEN 
G. I. Gr. n. 2285 b. Man hat daher gesagt, Aristandros sei ein Künstler, welcher 
die Statue des Billienus restaurirt habe. Vielleicht heisst aber ärrsaxsüaoev nur, 
dass er die Aufstellung besorgte, was noch wahrscheinlicher dadurch wird, dass 
dieses Verbum im Aorist gesetzt ist, während äiwisu. heim Namen des Künstlers 
im Imperfectum steht. Dass er Parier, nicht Delieri war, steht dieser Auslegung 
nicht entgegen; denn nicht die Delier, sondern oi äv ArjÄcg äoyagöilevot errich- 
teten die Statue. Ausserdem erscheint es wenig wahrscheinlich, das man in 
dieser späten Zeit, wo man mit den Ehrenstatuen oft sehr rücksichtslos ver- 
fuhr, sich um eine Restauration sollte bekümmert haben.  Aehnliches wie von 
Aristandros gilt vielleicht von 
Lysanias, dessen Name auf einer Inschrift von Ghios in Verbindung mit 
uareoxsvaos vorkommt. N (LYLUXHHAZ (MONYZOY 
TON AIONYZON KATEZKEYAZE 
G. l. Gr. n. 6162. 
Antiphanes, Sohn des Thrasonides aus Paros, bekannt durch eine in 
Melos gefundene, jetzt im Museum zu Berlin aufgestellte Statue des Hermes 
mit folgender Inschrift: ANTWANHZ 
GPAZQNIAOY 
FIAPIOZ EFIOIEI 
G. I. Gr. n. 2435. Nach Gerhard's Urtheil (Berlins ant. Bildw. S. 75. Nr. 100) 
ist sie eine gute Arbeit der Kaiserzeit. 
Alexandros, Sohn des Menides, aus Antiochia. Sein Name findet sich 
606 fragmentirt auf einer zu Melos gefundenen Plinthe einer Statue, welche. zu der 
bekannten melischen Aphrodite im Pariser Museum gehört haben soll: 
LANAPOZ MHNIAÜY 
isNTlOXEYZ AFOMAIANAPOY 
EFOIHZEN 
G. I. Gr. n. 2435b. Den Schriftzügen nach kann die Inschrift kaum älter, als 
der Beginn der Kaiserzeit sein, in welche wir ein so vorzügliches Werk, wie
	        
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