griechische
Die
ZUY
Kunst
Zeit
Herrschaft.
rölnischen
399
Kleinasiatische
Künstler
Italien.
Die Familie des Agasias.
Das erste Glied dieser Künstlerfamilie, deren Heimath Ephesos war, ist
uns nur durch eine ausserhalb Italien gefundene Inschrift bekannt;
Agasias, des Menophilos Sohn, machte in Delos für die dort ansässigen 571
Kaufleute die Ehrenstatue eines römischen Legaten G. Billienus G. f.
AFAZIAZMHNOIDIAOY EIDEZIOZ EHOIEI
APIZTANAPOZ ZKOFIA HAPIOZ EFIEZKEYAZEN
G. I. Gr. n. 2285 b. Böckh vermuthet, dass dieser Billienus vielleicht derselbe
war, welcher nach Cicero (Brut. 4,7) sich mit Marius zugleich um das Consulat
bewarb und einige Jahre früher, gegen Ol. 165, Legat sein mochte. Bekannter
ist ein zweiter
Agasias, Sohn des Dositheos, der Künstler des sogenannten borghesi-
schen Fechters im Museum des Louvre:
AFAZIAZ
ASZZIQEOY
EQEZIOZ
EITOIEI
G. I. Gr. n. G132. Glarac Mus. de sculp. pl. 304.1) Für die Zeitbestimmung
des Künstlers ist zuerst das Imperfectum ärmtsi von Wichtigkeit, da es sich vor
der Zeit des römischen Einflusses in Griechenland nicht findet. Damit stimmen
auch die Formen des A und .TT überein. Namentlich aber deutet das (I) auf
eine spätere Zeit, als die ist, in welche man gewöhnlich Agasias gesetzt hat
(nemlich etwa Ol. 150 oder noch früher). Unter den Beispielen, welche Franz
(elem. epigr. p. 24-6) für den Gebrauch dieser Form citirt, ist das älteste C. I.
Gr. n. 203, und dieses wird von Böckh (zu n. 202) zwischen Sulla und die
Kaiserzeit gesetzt. Die Kaiser aber, von Augustus an, hielten sich vielfach in.
Antium auf, wo der Fechter gefunden worden ist; und wir dürfen daher die
Möglichkeit nicht abweisen, dass auch Agasias erst damals gelebt habe. Keines-
falls aber werden wir über das letzte Jahrhundert der Republik zurückgehen
dürfen. Er könnte demnach sehr wohl der Enkel des ersten Agasias, Sohnes
des Menophilos, sein. Vielleicht sein Sohn war einer der folgenden Künstler:
Heraklides und Agneios oder Arneios. Ihre Namen finden sich
auf dem Stamme neben einer Statue des Pariser Museums, welche als Ares 572
restaurirt, nach ihrem Costürn aber mehr römisch, als griechisch ist:
HPAKAEI AHZ
AFAPIWY EIDEZIOZ
KAI AP NEIOZ
EVOI OYN
G. I. Gr. n. 6152. Glarac Mus. de Louvre pl. 313, f. 14-89. Gatal. n. 4-11; Raoul-
Rochette Lettre ä Mr. Schorn p. 165. Letronne (Rev. arch. XIII, p. 390) leugnet
freilich, dass der Name des Agasias überhaupt Platz habe, und möchte lieber
1) Eine antike Wiederholung des vaticanisclaen Discobols (Mus. PCI. lll, t. 26), welche
nach England versetzt worden ist, wird von Cavaceppi (racc. I, 42) ganz willkürlich dem
Agasias beigelegt.