Volltext: Die Bildhauer (Bd. 1)

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Bildhauer. 
sehen Bedenken zu entscheiden, welche gegen diese Ansicht erhoben sind. Doch 
ist der Fundort so wenig'entscheidend, dass Ross nicht sowohl auf ihn seine 
Behauptung gründet, als vielmehr auf letztere topograpische Schlüsse bauet. 
Aber Pausanias scheint das Werk nicht neben, sondern im Hause des Polytion 
aufgestellt gesehen zu haben, welches damals dem Dionysos Melpomenos (einer 
dem Apollo Musagetes verwandten Gottheit) geweiht war. Noch wichtiger ist 
es, dass nach Pausanias Eubulides die Statuen nicht nur gemacht, sondern auch 
geweiht hatte, was mit dem einfachen ärmtqosv der Inschrift nicht wohl in Ein- 
klang zu bringen ist. 
Nehmen wir alle diese Nachrichten zusammen, so lassen sich daraus zwei 
verschiedene genealogische Reihen bilden: 
Eubulides Euclheir 
Euchyeir 
Eußulides 
Eubiilides Eucheir 
deren erstere von Böckh, die zweite von Raoul-Rochette (Lettre a Mr. Schorn, 
p. 307) vertheidigt wird. Eine bestimmte Entscheidung ist in dieser Streitfrage 
um so weniger möglich, als wir nicht Wissen können, 0b sich nicht dieselben 
Namen noch in mehreren Generationen wiederholten. Den einzigen sicheren 
Haltpunkt gewähren wohl die Inschriften, indem nach den Buchstabenformen 
die zweite die jüngere zu sein scheint. Für die Bestimmung der Zeit ergiebt 
sich daraus wenigstens so viel, dass diese Künstlerfamilie etwa gegen den Beginn 
der Kaiserzeit blühte.  
3 Antignotos und Eumnestos. 
Auf der Akropolis zu Athen, zwischen Propylaeen und Parthenon wurde 
1838 eine Statuenbasis mit folgender Inschrift entdeckt: 
Ö Öqpo; 
ßn] ZEAEÄ PÄZKOYTTOPINKOTYOZ 
ÄPETHZ ENEKEN THZ EIZ EÄ[U]TON 
ÄNTIFMSITOZ EÜOIMTEE  
Boss Kstbl. 1838, S. 183; Stephani Rh. Mus. N. F. lV, S. 34. Bhaskuporis Il, 
Sohn des Kotys, stand 738 a. u. c. noch unter Vormundschaft und ward 7413 
in einer Schlacht von den Bessen besiegt und getödtet 1). Indem sonach die 
Zeit des Antignotos hinlänglich bestimmt ist, werden sich vielleicht auch die 
Schwierigkeiten lösen, welchen die Deutung einer anderen athenischen Inschrift 
unterworfen ist. Sie lautet nach der Abschrift Kühlers (C. l. Gr. n. 359; vgl. 
addend. p. 911): 
O AHMOZ 
BAZIAEA KOYTYN BAZIAEA 
PAIZKOYHOPIAOZ YON APETHZ 
ENEKEN KAI EYNOIAZTHZ EIZAYTON  
Die 
(wlämu?) ZAEIINVIVU AOVILVdNlZUZ ZOLZHNWÄB 
Akerbladschen Schaden hatten statt der letzten Zeile: 
NBZHIOUB ZONOJLLNY 
1) Boeckh 
Tracia in Ser. IU 
re di 
alcune monete antiche degli ultimi 
e letterat. Modena 1846. 
430; Cavedoni di 
Memorie di relig.
	        
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