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Bildhauer.
Auch von einer Statue des Herakles besitzen wir nichts, als die Notiz, dass ein
Bild des Scipio zu Rom ad HOAYKAEOYC Herculem aufgestellt sei: so nemlich
hat Mommsen die Worte des Cicero (ad Att. VI, 1, 17) aus mediceischen Hand-
schriften emendirt: Zeitschr. f. Altw. 1845, S. 786. Dass uns nicht das Werk
selbst in der ehernen Statue des Hercules im Capitol erhalten ist, wie Bergk
vermuthet, lehrt der Augenschein (über d. Standort vgl. arch. Zeit 1846, S. 357).
Von einem anderen Werke hat man nur die jetzt wieder verlorene Basis mit
der Inschrift:
UOINOZ MAKEAKZN FIOAYKAHZ ETTOIEI
in Rom dem Teatro Argentina gegenüber gefunden, bis wohin sich der Porticus
hinter dem Theater des Pompeius erstreckte: Ganina Arch. Rom. III, p. 310.
Nur eine Vermuthung ist es, dass Polykles auch eine Gruppe der Musen gemacht
habe, indem man in einem verderbten Fragment des Varro bei Nonius (s. v.
ducere und aerificium); Nihil sunt Musae policis vestrae quos aerifice duxti,
den Namen des Polykles zu Finden meint.
Von Dionysios kennen wir ausser der Junostatue und seinem Antheil an
dem Juppiter kein Weiteres Werk.
Auch dem älteren Timarchides können wir mit Sicherheit nur die einzige
Statue des Apollo mit der Gither beilegen.
Von Werken des Timokles und des jüngeren Timarchides kennen wir
nur die aus Pausanias bereits angeführten: die Statue des Faustkämpfers Ages-
archos, den bärtigen Asklepios zu Elatea und ebendaselbst die zum Kampfe
gerüstete Athene Kranaea, deren Schild nach dem der Parthenos zu Athen copirt,
549 war. Unentschieden lassen wir, 0b von Plinius (34, 91) der erste oder der zweite
Timarchides unter den Erzbildnern genannt wird, welche Athleten, Bewaffnete,
Jäger und Opfernde darstellten.
Athenische
Künstler
Rom
und
Italien.
torso
Apollonios, Sohn des Nester,
im Vatican, zufolge der Inschrift:
der
KünAstler
des
berühmten
Herakles-
ATTOAALUNIQZ
NEZTOPOZ
AOHNAIOZ
ETTOIEI
G. I. Gr. n. 6136; Visconti PC]. II, p. 72, t. X. Mit derselben Inschrift soll
sich noch ein anderes Werk des Künstlers im Palast ltiassimi zu Rom befunden
haben, der Torso eines Herakles oder eines Asklepios, welcher nach dem freilich
immer verdächtigen Zeugnisse eines Manuscripts von Pirro Ligorio aus den
Ruinen der Thermen des Agrippa stammtel). Von einem dritten Werke Will
die Dionigi (Viaggio fol. 45, 6) die gleichlautende Inschrift zu Arce bei Arpinum
gesehen haben. Für die Bestimmung der Zeit des Künstlers geben uns zu-
erst die Buchstabenformen bestimmte Anhaltspunkte: A mit gebrochenem Quer-
striche und das cursive (.0 führen auf das letzte Jahrhundert der römischen
miso.
Spon
122,
Winck.
171.
Beschreib.
Roms
120.